04. Mai 2017

Farbe: Gesicht und Schutzschild

Fassadenfarbe »Color Dryonic« für schnelltrocknende Fassaden
Foto: Sto

Was Fassadenbeschichtungen heute können müssen.

Gebäude sind schutzbedürftig. Denn die Natur ist mächtig und nagt mit Regen, Frost, Hitze und UV-Strahlung permanent an der Bausubstanz. Die Fassade ist dabei den heftigsten Attacken aus­gesetzt, weshalb sie eines ganz besonderen Schutzes bedarf.

Fassadenbeschichtungen bilden die äußerste Oberfläche eines Gebäudes und haben immer zwei Aufgaben zu erfüllen: eine funktionelle und eine visuelle. Zum einen schützen sie die darunterliegenden Materialien und Konstruktionen vor den verschiedenen Umwelt­einflüssen, zum anderen geben sie dem Gebäude ein Gesicht.

Als Schnittstelle zwischen Innen- und Außenraum ­bestimmen gestalterische, bauphysikalische und ­mecha­nische Anforderungen die Konzeption der Fassade. Dazu stehen unterschiedliche Systeme zur Ver­fügung: silikatisch gebundene Materialien, organisch gebundene Dispersionsfarben, silikonharzhaltige ­Beschichtungen oder hybride Konstellationen mit mehreren Bindemitteltypen. Vermehrt gibt es auch Produkte mit vielseitigen funktionellen Eigenschaften.

Farbe intensiv

Die Farbigkeit des Fassadenanstrichs beeinflusst ganz wesentlich die Oberflächentemperatur der Fassade. Nicht von ungefähr werden die Außenwände der ­Gebäude in südlichen Gefilden traditionell weiß gestrichen – je mehr Licht reflektiert wird, umso geringer fällt der Wärmeeintrag in das Mauerwerk aus – eine sehr schlichte Möglichkeit der Gebäudekühlung.

Ein sehr dunkler oder gar schwarzer Fassadenanstrich kann umgekehrt – in allen Klimazonen – zu hohen Temperaturen und in Folge zu erheblichen Spannungen im Materialgefüge führen. Starke Temperaturschwankungen durch Aufheizen und Abkühlen der Oberfläche sind für Putze kritisch, können aber auch Untergründe schädigen, vor allem Dämmsysteme und hochwärme­gedämmtes Mauerwerk, da die Oberflächen hier nur eine sehr geringe Speichermasse zur Verfügung haben und der Dämmstoff nur wenig Wärme weiterleitet.

Mittlerweile gibt es jedoch Farben am Markt, die es erlauben, dunkle und intensive Farbtöne bis Hellbezugswert 5 auch auf gedämmten Oberflächen risikofrei zu realisieren. Möglich wird dies durch die teilweise Reflexion der solaren Strahlungsenergie. Die Sonne strahlt nämlich mehr als die Hälfte ihrer Energie, etwa 58 Prozent, im nahen Infrarotbereich aus. Viele Hersteller entwickelten mit diesem Hintergrundwissen Farbrezepturen, die genau diese Nah-Infrarot-Wellen reflektieren und damit für eine deutlich geringere Aufheizung der Fassadenoberfläche sorgen und sie zuverlässig vor Temperaturen über der kritischen Marke von 70 Grad Celsius  schützen. So ergibt sich ein größerer Spielraum für die farbige Fassadengestaltung (zum Beispiel Brillux Sol ­Reflex, Muresko Cool Protect von Caparol, Reflecta von Heck Wall Systems, Keim Soldalit-Coolit, Sto Color X-black).

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