06. Februar 2017

Den Sockel sanieren und dämmen

Die untere Sockellinie verläuft an der Geländeoberfläche, die obere Sockellinie wird durch das Gesims gebildet
Fotos 1 – 3: Kollmann

Als Sockelbereich eines Gebäudes wird der senkrechte Übergang vom überirdischen zum erdberührten Bereich zwischen Fassade und Bauwerksabdichtung bezeichnet. Da er zahlreichen mechanischen, chemischen und biologischen Angriffen ausgesetzt ist, kommt es häufig zu Schäden. Für ein sinnvolles Konzept und eine erfolgreiche Instandsetzung sind sorgfältige Beobachtungen vor Ort, eine Zustandsanalyse sowie das Beachten der Regelwerke erforderlich.

1. Gebäudesocke

1.1 Regelwerke

Normen beziehen sich bekanntlich nur auf den Neubaubereich und sind somit meist wenig hilfreich für die Planung einer nachträglichen Sockelabdichtung, es sei denn, es können die hier beschriebenen Werkstoffe und Arbeitsweisen übernommen werden. Die zehnteilige Abdichtungsnorm DIN 18195 wird in absehbarer Zeit von den Normen DIN 18531 bis DIN 18535 abgelöst. Zurzeit sind Teile beider Normenreihen in Kraft.

Es gibt jedoch auch Regelwerke, die sich speziell mit dem Problem der Sockelabdichtung beim Bauen im ­Bestand befassen. Sie bieten Definitionen, beschreiben Schadenssituationen und deren Beurteilung und geben Ausführungsanleitungen. Hier sind in erster Linie die Merkblätter der WTA (Wissenschaftlich-Technische ­Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege) zu nennen. Ein WTA-Merkblatt mit dem Titel »Instandsetzung von Gebäude- und Bauteilsockeln« wurde erarbeitet. Es erscheint voraussichtlich 2017.

Der Fachverband der Stuckateure für Ausbau und Fassade Baden-Württemberg hat zusammen mit dem Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg und anderen Berufsverbänden eine »Richtlinie für die fachgerechte Planung und Ausführung des Fassadensockelputzes sowie des Anschlusses der Außenanlage« herausgegeben, die sich ebenfalls mit der Sockelabdichtung im Neu- und Altbaubereich befasst.

1.2 Definitionen

Der Bauteilsockel ist der senkrechte Übergangsbereich zwischen der Fassade und der Abdichtung eines Bauwerks. Gemäß dem zukünftigen WTA-Merkblatt 4-09 beginnt der Bauteilsockel abdichtungstechnisch 30 cm über Geländeoberfläche oder vorspringendem Bauteil (Spritzwasserbereich) und endet bei einer Einbindetiefe in das Gelände von 20 cm beziehungsweise schließt an eine Abdichtung an.

Es wird zwischen der oberen und der unteren Sockellinie unterschieden. Die obere Sockellinie wird meist durch die Spritzwasserzone definiert, kann jedoch auch durch ein Gestaltungsmerkmal dargestellt sein. Die ­untere Sockellinie ist identisch mit dem Geländeverlauf. Beide Sockellinien werden vom Planer und Bauherrn ­angegeben.

Sockel können bestehen aus: