Das Bikini glitzert
- Erstellt: 01. März 2018

Die bunten Fensterscheiben waren nicht zu retten. Geschreddert und in den feuchten Putz eingeblasen leben sie im sanierten Berliner Bikinihaus weiter – und das war längst nicht die einzige Herausforderung für die ausführende Truppe um Jörg Hoppe.
Zum Bikini Berlin haben wir 2012 im Juni einen Ordner Papier auf den Tisch bekommen von der Bayerischen Hausbau mit dem Satz: Machen Sie uns bitte ein unverbindliches, kostenfestes Angebot – und Sie haben 14 Tage Zeit«, berichtet Jörg Hoppe, einer der beiden Geschäftsführer von »BIG.B Bau und Instandsetzung GmbH« in Berlin.
Es ging um die Sanierung eines etwas heruntergekommenen sechsstöckigen Gewerbebaus, 1957 zusammen mit vier weiteren direkt am Zoologischen Garten im Le-Corbusier-Stil erbaut. Zwischen dem ersten und dem dritten Obergeschoss hatte sich in den ersten Jahrzehnten eine luftige Lücke befunden, daher der inoffizielle Name »Bikinihaus« für das rund 200 Meter lange Gebäude. Das gesamte Ensemble heißt seit der Wiedereröffnung »Bikini Berlin«.
Deckputz mit Glas-Splitt-Einstreu
In den drei oberen Geschossen wurde ursprünglich Damenbekleidung hergestellt, in den beiden unteren verkaufte man sie. Dazwischen befanden sich lediglich Stützen – bis 1978, als diese Etage dann doch zugebaut wurde. Als Taille ist sie seit der Sanierung wieder stärker erkennbar, denn die Fassade wurde etwas ins Gebäudeinnere verschoben und mit dunkel getöntem Glas versehen. Heute befinden sich in den unteren drei Stockwerken Einzelhandel und Gastronomie, darüber Büros.
Die in den aus Brandschutzgründen organischen Deckputz eingeblasene Glas-Splitt-Einstreu ist – neben der Wellen- und Faltenstruktur der Fassade – das Besondere an dieser Sanierung, bei der auch der Denkmalschutz ein Wörtchen mitredete. Ein Teil der Originalfenster auf der Gebäuderückseite hatte eine durchgefärbte Verglasung gehabt; auch gab es Glasfliesen. Doch eine Einfachverglasung lässt mehr als viermal so viel Wärme entweichen wie eine moderne; die alten Fenster wurden ausgebaut. Der Bauherr (die Bayerische Hausbau) und die Architekten (Hild und K) wünschten sich, dass das Glas – gemahlen und auf den Putz aufgebracht – im sanierten Gebäude weiter existieren sollte. Ein Muster musste her.
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