01. Januar 2016

Außenwände mit System

Die bewährte Aquapanel-Technologie spielt jetzt eine wesentliche Rolle in einem neuen Komplettsystem. Es handelt sich um ein Trockenbaukonzept, das herkömmliche Bauweisen in vielen Bereichen übertrifft.

Außenwände aus Mauerwerk haben sich lange Zeit bewährt. Doch den ­heutigen Anforderungen an Energie­effizienz werden sie immer weniger ­gerecht: Die Wände müssen bis zu
50 cm dick sein, um strenge Anfor­derungen an Wärmekennwerte zu ­erfüllen. Die Zukunft von Baumateri­alien sieht also anders aus: Schlanker, leichter, stabiler und vielseitig sollen sie sein, genau wie die Knauf Außenwand mit Aquapanel-Technologie.

Zum Komplettsystem gehören die ­Zementbauplatte und Zubehör für die Oberflächengestaltung, Knauf Profile, Knauf Insulation Dämmmaterialien und Knauf Bauplatten, Fugenspachtel sowie viele weitere Materialien für die Innenwandgestaltung. Mit diesen Komponenten lassen sich Trockenbaukonstruktionen für alle technischen und gestal­terischen Anforderungen errichten. Zum System zählen außerdem eine indivi­duelle Beratung bereits in der Ausschreibungsphase und umfangreiche Hilfe bei der technischen Umsetzung.

Im Leichtbautrend
Die Knauf Außenwand mit Aquapanel-Technologie eignet sich fu?r Objekte, die hohe Anforderungen an Stabilität und Witterungsbeständigkeit stellen – vom Bu?rogebäude u?ber Kliniken und Hotels bis hin zu Sportstätten und Wellness-Oasen. Trotz einer sehr schlanken Konstruktion sind diese Außenwände solide, robust und halten auch der strengsten Witterung stand. Sie bieten hohen ­Wärmeschutz dank integrierter Dämmung, auch in Bezug auf Brandschutz und Erdbebensicherheit sind sie leis­tungsfähig. Mit effektivem Schallschutz ausgeru?stet, schaffen sie ruhige Wohn- und Arbeitsräume. Sie werden als abgestimmte Systemkomponenten geliefert und sind schneller als herkömmliches Mauerwerk zu errichten.
Wie schnell sich hochwertige Gebäude mit dem neuen System errichten lassen, zeigt das Beispiel eines neuen Verwaltungsgebäudes. Es sollte bereits nach sieben Monaten bezugsfertig sein – ­eine klassische Stein-auf-Stein-Bauweise kam daher nicht in Frage. Aufgrund der Ansprüche des Bauherrn an Qualität und Wirtschaftlichkeit entschied sich das Architekturbüro für eine Konstruktion aus Stahl, Beton und der Knauf Außenwand mit Aquapanel-Technologie. Es wurde ein Fassaden­system ausgeschrieben, das die hohen bauphysikalischen Anforderungen insbesondere im Wärmeschutz erfüllt, verputzte Oberflächen ermöglicht, ab ­Lager verfügbar ist und mit dem insgesamt ein schneller Baufortschritt sicher­gestellt werden kann. Durch die gewicht- und platzsparende Trockenbau-Technologie konnte die tragende Primärkonstruktion geringer dimensioniert werden, mit entsprechender Zeit- und Kostenersparnis. Die Deckenkonstruktion fiel ebenfalls schlanker aus, als es in konventioneller Massivbauweise möglich gewesen wäre. Auch ein Unterzug war nicht notwendig – ein Faktor, der bei der Gestaltung der ­Räume größere Freiheiten lässt. Geringe Feuchtigkeitseintragungen während der Bauphase reduzierten die Trocknungsperioden auf ein Minimum.

Ökonomisch und ökologisch sinnvoll
Dadurch, dass die Gebäudehülle schneller fertiggestellt ist, können die Folgewerke im Innenbereich früher ­beginnen. Die Trocknungszeit während der Bauphase ist kürzer und damit der Energieverbrauch zur Gebäudetrocknung geringer. Da die komplette Knauf Außenwand mit Aquapanel-Technologie von einem Gewerk übernommen ­werden kann und somit weniger Schnittstellen auftreten, reduziert sich auch der Koordinationsaufwand durch die Bauleitung. Und durch die Just-in-Time-Anlieferung der Komplettlösung aus einer Hand vereinfacht sich auch die Baustellenlogistik, da geringere Baumassen für die Fassade transportiert werden müssen und kein schweres Gerät benötigt wird.
Aufgrund der geringeren Wandstärke im Vergleich zum Mauerwerk bietet die Knauf Außenwand mehr nutzbaren ­Innenraum mit einem beträchtlichen Flächengewinn, der wiederum höhere Mieteinnahmen oder Mehreinnahmen aus dem Verkauf und damit eine höhere Rendite ermöglicht. Einsparungen ­können sich durch die geringeren ­Material- und Arbeitskosten ergeben, da ihr Anteil an den Gesamtkosten im Vergleich zu Mauerwerk niedriger ist.  

Bessere Umweltbilanz
Die Knauf Außenwand im Trockenbau weist, verglichen mit herkömmlichem Mauerwerk, bei gleichem U-Wert eine um bis zu 25 Prozent geringere Wandstärke auf – Raum, der für zusätzliche Wärmedämmung genutzt werden kann und so den Bedarf an Primärenergie für Heizung und Kühlung senkt. Sie fasst nur rund 30 Prozent der Baumasse pro Quadratmeter Wand im Vergleich zu Mauerwerk und 25 Prozent im Vergleich zu Beton. Der Bedarf an Primärenergie für die Materialherstellung wird um bis zu 50 Prozent gesenkt. Vergleichsberechnungen haben gezeigt, dass der C0²-Ausstoß bei der Materialherstellung einer Knauf Außenwand um rund 30 Prozent pro Quadratmeter Wand niedriger liegt, als bei einer ähn­lichen Wand aus Mauerwerk.
Aus den Zeit- und Materialeinsparungen leiten sich weitere ökologische Vorteile des Komplettsystems ab: gerin­gerer Einsatz natürlicher Ressourcen während der Herstellung aufgrund ­geringerer Baumasse, Wassereinsparungen bei der Verarbeitung und eine einfache Entsorgung am Ende der ­Nutzungsdauer. Sowohl die komplette Außenwand als auch viele ihrer Einzelkomponenten sind mit Zertifikaten für nachhaltiges Bauen ausgezeichnet ­worden.

Abbildungen: Knauf Aquapanel/Reinsch                                                                                       Ausgabe: 2/2013