Wachstum für den Trockenbau
- Erstellt: 16. August 2016

Der Stahlleichtbau vereinigt die Vorteile von Trockenbau und Stahlbau und bietet Marktchancen. Damit kann der Fachunternehmer die zentrale Rolle im Baugeschehen übernehmen: vom Erstellen der tragenden Konstruktion bis zum Ausbau.
Die Bauwirtschaft ist eine eher konservative Branche, die meist auf altbekannte Bauweisen setzt, und in der sich neue Techniken eher langsam durchsetzen. Doch bieten neuere Bautechniken große Chancen. Sie machen es möglich, Bauten schneller, nachhaltiger, günstiger und intelligenter zu erstellen wie das System »Edificio« von Protektor beweist. Außerdem helfen innovative Systeme wie der Stahlleichtbau den Unternehmen, ihre Geschäftsfelder auszuweiten. Der Stahlleichtbau vereinigt die Vorteile des Trockenbaus und des Stahlbaus.
Mit diesem System können Unternehmen, die im Trockenbau und nicht im klassischen Stahlbau zu Hause sind, tragende Konstruktionen mit gewohnten Techniken errichten und so ihren Geschäftsbereich erweitern. Denn diese Konstruktionen eröffnen Möglichkeiten in verschiedenen Baubereichen – vom gehobenen Wohnungsbau bis zum Wirtschaftsbau.
Für Trockenbauer ist das System leicht verständlich. Denn die wichtigsten Merkmale des Trockenbaus finden sich auch im Stahlleichtbau wieder. Aus industriell vorgefertigten Baustoffen kann der Fachunternehmer schnell, effizient und günstig Bausysteme montieren, die hohe bauphysikalische Anforderungen erfüllen und deren Qualität sowie Leistungsfähigkeit durch Normen oder Prüfzeugnisse nachgewiesen ist. Jedoch ist der klassische Trockenbau auf Konstruktionen beschränkt, die nicht tragend sind und die keine Bauwerkslasten aufnehmen müssen.
Das ist im Stahlleichtbau anders, mit dem tragende Konstruktionen errichtet werden können, und der in diesem Aspekt dem Stahlbau entspricht. Der klassische Stahlbau kommt bei verschiedensten Bauten vom Hochhaus über Brücken bis zur großen Halle zum Einsatz. Tragende Baukonstruktionen können effektiv und nachhaltig erstellt werden. Jedoch ist bei jedem Bauwerk eine umfangreiche, individuelle Planung erforderlich. Die Ausführung muss von professionellen Stahlbauunternehmen erbracht werden und es kommen auch schwierige Techniken wie das Schweißen zum Einsatz. Dafür können Stahlbaukonstruktionen auch für höchste statische Belastungen ausgelegt werden.
Stahlleichtbau für mäßig statische Belastungen
In die Lücke zwischen nichttragenden Bauteilen und hoch belastbaren Konstruktionen stößt nun der Stahlleichtbau. Denn es gibt viele Neubauten, bei denen nur mäßige, statische Belastungen auftreten. Hier wären klassische Stahlkonstruktionen überdimensioniert. Das Stahlleichtbausystem Edificio ist die geeignete Methode, für solche
Anwendungen wie zum Beispiel für Einhausungen, Hallenausbauten, Tribünen oder auch kleinere Neubauten.
Ein weiterer Vorteil des Systems kommt beim Bauen im Bestand zum Tragen. Hier wird oft eine besonders leichte Bauweise gesucht, weil die Statik des bestehenden Rohbaus schon weitgehend ausgereizt ist.
Platform-Systeme kommen dem erfahrenen Trockenbauer entgegen
Raum-in-Raum-Systeme mit Edificio werden in der Regel als so genannte »Platform«-Systeme ausgeführt. Das englische Wort »platform« wird im Deutschen mit »Plattform«, »Podium« oder »Podest« übersetzt. Bei dieser Bauweise werden die Wände der oberen Stockwerke auf die Decke des unteren Geschosses gesetzt. So dient die Geschossdecke als Plattform für jeden weiteren Aufbau. Jedes Stockwerk ist eine in sich geschlossene Rahmenkonstruktion. Die statischen Lasten werden über die jeweilige Geschossdecke auf die darunterliegenden Wände verteilt.
Das Konstruktionsprinzip kommt der Arbeitsweise von erfahrenen Trockenbau-Unternehmen entgegen. Hier werden die tragenden Wände ähnlich wie bei herkömmlichen Trockenbau-Systemen erstellt. Sie bestehen aus C-Ständerprofilen, die am Boden in U-Anschlussprofile gestellt und am oberen Wandabschluss von U-Ringankerprofilen gehalten werden. Ergänzt werden die Wände durch ein tragendes Deckensystem aus U-Randabschlussprofilen und Weitspannträgern. Dieses System ist so flexibel, dass damit sogar gerundete, tragende Wände erstellt werden können. Umfangreichere Konstruktionen sind besonders beim Hallenausbau im Wirtschaftsbau erforderlich. Auch solche Ausbauten können nach diesem Prinzip einfach erstellt werden.
Arbeiten wie im Trockenbau
Die Vorteile: Der Fachunternehmer arbeitet wie im Trockenbau mit definierten, vorgefertigten Profilen, den passenden Verbindungselementen und den zugehörigen Plattenbaustoffen. Die Profile sind in Querschnitt, Ausbildung und Materialstärke den jeweiligen statischen Anforderungen angepasst. Die Profile bestehen aus kaltverformtem Stahl der Güte S320 GD+Z275. Die Komponenten werden im Gegensatz zum Stahlbau rein mechanisch verbunden. Das erlaubt eine schnelle und
sichere Montage, ohne kritische Schweißarbeiten. Die Wahl der Beplankung ist prinzipiell freigestellt. Dabei ist manchmal aber auch ein statischer Aspekt zu berücksichtigen. Falls die Bestandskonstruktion keine Horizontallasten aufnehmen kann, wird die Beplankung zur Horizontalaussteifung herangezogen. In diesem Fall sollte ein Beplankungswerkstoff mit entsprechendem Nachweis gewählt werden.
Der weitere Ausbau der tragenden Konstruktion mit abgehängten Decken oder nichttragenden Trennwänden ist bei Edificio besonders einfach, denn für jede Anschlusssituation hält Protektor die passenden Zubehörprofile bereit.
Alle Profile und Verbindungen sind vom Hersteller definiert, dimensioniert, nachgewiesen und zertifiziert. Dies macht die Arbeit auch für den Statiker einfacher, denn aufgrund der Güteüberwachung von Edificio erlaubt der Gesetzgeber länger, die Nachweise nach der gewohnten DASt-Richtlinie 016 statt nach der neuen Euronormung zu führen. Fachkundige Unterstützung erhält der Planer bei Bedarf vom Hersteller.
Als tragendes System eröffnet Edificio Bauherren, Planern und Fachunternehmern neue Möglichkeiten. Ausbauten, Anbauten, Aufstockungen und Geschossbauten sind mit diesem Bausystem leicht planbar und können besonders schnell, günstig und nachhaltig realisiert werden.
Abbildungen: Protektorwerk Ausgabe: 4/2013