Langlebiger und schöner
- Erstellt: 15. August 2016

Leibungen lassen sich mit Platten rationell und sicher ausbilden. Stuckateurmeister Uwe Ebert berichtet aus seiner Praxis.
Baustellenbesuch in Maischingen bei Sindelfingen. Hier entsteht ein Neubau von Eigentums- und Mietwohnungen, Gewerbeflächen und Arztpraxen. Für die gesamten Außenputzarbeiten beauftragte die Wohnstätten Sindelfingen GmbH als Bauherr das Stuckateur- und Malerunternehmen Pulvermüller aus Möglingen. Anfang April ist es noch kalt. Die einzigen Handwerker, die im Neubaugebiet an der Fassade arbeiteten, waren die der Firma Pulvermüller. Vor Ort gibt Uwe Elbert, Stuckateurmeister im Unternehmen Auskunft über die Ausführung der Leibungen.
Herr Elbert, ist es nicht zu kalt für Außenarbeiten?
Nein, dies ist einer der großen Vorteile des Gima-Leibungsplattensystems Primus. Wir können auch bei Temperaturen von 0 bis 5 °C die Einpass- und Montagearbeiten durchführen. Dies macht uns terminlich unabhängig. Konventionelle Putzarbeiten wären bei diesen Außentemperaturen nicht möglich.
Viele Ihrer Berufskollegen glauben immer noch, dass diese industriell vorgefertigten Leibungsplatten teurer wären als die konventionelle Putzausführung. Wie sieht es mit diesem Vorurteil tatsächlich aus?
Alle diejenigen, die solche Vorurteile äußern, lade ich gern ein, mich auf der Baustelle zu besuchen. Wir setzen seit vielen Jahren das Leibungsplattensystem ein. Viele tausend Laufmeter, und noch bei keiner Baustelle haben wir dabei Geld mitgebracht.
Können Sie das konkreter erklären?
Hier haben wir Maßdifferenzen bei den Gisotonsteinen zum Fenster bis zu 50 mm auszugleichen. Ich wünsche jedem viel Spaß, der diese mit konventionellem Putz herstellen will. Ganz zu schweigen von den derzeit herrschenden Temperaturen. (Anmerkung:
Rechenwerte im Kasten). Das Geld ist es aber nicht allein. Es ergeben sich Vorteile, die mit Geld gar nicht zu bezahlen sind.
Welche sind dies?
Erstens bringe ich dem Architekt und dem Investor eine echte Problemlösung, die ihm aber keine Mehrkosten bereitet, denn die Maßtoleranzen lassen sich mit dem Primus-LPS ohne großen Aufwand ausgleichen. Zweitens gibt es aufgrund der besseren Dämmung im Leibungsbereich langfristig keine Wärmebrücken. Drittens haben wir auch nach Jahren keine Rissprobleme – weder am Fensterrahmen noch am Fensterbrett. Viertens haben wir keine Beschädigungen durch Werkzeug wie zum Beispiel Traufel,
Kelle oder Rabot an den pulverlackierten Fensterflächen. Die Leibungsplatten sind streichfertig und es gibt für jeden Anschluss eine passende Detaillösung. Einfach nach dem Anstrich das Klebeband abziehen und sauber ist der Lack. Fünftens: wir können im Endbereich des Profils genau im kritischen Bereich zur Fensterbank Dichtungsbänder einbringen, die ein Eindringen von Wasser langfristig verhindern. Sechstens: die Ausführung ist für unsere Mitarbeiter eine wesentliche Arbeitserleichterung, gerade in der kälteren Jahreszeit – kein Wasser, keine schmutzigen Hände. Siebentens: die Ausführung ist langlebiger und schöner. Wir geben dem Haus ein Gesicht. Saubere Ecken und Kanten sind unsere Visitenkarte. Achtens: Wir
haben, seit wir Leibungsplatten einsetzen – und dies tun wir schon seit vielen Jahren – keine Reklamationen im Fenster- und Anschlussbereich. Keine Reklamation – kein Ärger. So einfach geht das.
Was ist für Sie zusammenfassend das Wichtigste am Leibungsplattensystem?
Ich glaube, dass wir im Handwerk diesen industriellen Zusatznutzen noch viel mehr zu unserem Vorteil einsetzen müssen. Diese vorgefertigten Elemente machen unseren Beruf attraktiver und exakter. Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.
Was machen Sie, wenn der Planer oder Bauherr in der Leibung dieselbe Putzstruktur will wie an der Fassade?
Dann putzen wir die Leibung einfach mit dem Dekorputz raus, ziehen das Abdeckband ab und fertig ist unsere Arbeit.
Abbildungen: Gima Ausgabe: 7-8/2103