Außergewöhnliches Design
- Erstellt: 16. August 2016

Eine erstklassige Wärmedämmung der Fassade, die heute schon die Anforderungen von morgen erfüllt, ist längst nicht alles, was anspruchsvolle Immobilieninteressenten erwarten. Dies belegt die Schlossbergterrasse in Weinheim auf gestalterische Art und Weise.
Ein besonderes Schmankerl muss es heutzutage schon sein, um den latenten Wunsch, Wohneigentum zu erwerben, auch in Kaufbereitschaft umzumünzen. Diesem Anspruch wird die Schlossbergterrasse in Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) durch eine besondere Gestaltungstechnik gerecht, die eine monotone Außenwand in ein sehenswertes Unikat verwandelt: Mit dem Gestaltungskonzept »Capatect Photo Vision« wird das Straßenbild aufgelockert und abwechslungsreich akzentuiert. Zehn Motive aus der Weinheimer Stadtgeschichte wurden dafür auf eine gedämmte und verputzte Außenwand appliziert. Bereits seit 2009 gehören die Impressionen, die Farbdesignerin Sabine Hoffner vom Caparol Farb Design Studio arrangiert hat, auf der zur Altstadt gewandten Seite zum äußeren Erscheinungsbild des mehrteiligen Gebäudeensembles. Vom Weinheimer Maler- und Stuckateurbetrieb Haring wurden die bedruckten Gewebe mit Sorgfalt angebracht. Die ausgefallene Fassadengestaltung kommt bei den Neu- und Altbürgern gut an. Auch von Touristen, die die Zweiburgenstadt besuchen, ist überwiegend Lob für das außergewöhnliche Fassadendesign zu vernehmen.
Umsetzung der Gestaltungsidee
Ein Spezialgewebe macht es möglich: Bildmotive jeglicher Art lassen sich in fast jeder Dimension ohne großen Aufwand auf die Hauswand applizieren. Langweilige Straßenzüge, triste Hinterhöfe, uniforme Reihenhäuser sowie einfallslose Ladenfronten sind immer wieder zu sehen. Das hat die Caparol-Produktentwickler auf den Plan gebracht, dem Fachhandwerk ein schnell und einfach umzusetzendes Konzept für die Individualgestaltung von Fassaden und vergleichbare Großflächen anzubieten: »Mit Capatect Photo Vision kann der Handwerker praktisch jedes Foto, jede Grafik, jedes Kunstwerk oder Ornament auf glatt gespachtelte Außen- oder Innenwände übertragen«, sagt Oliver Berg, Fassadenspezialist bei Caparol in Ober-Ramstadt.
Freie Auswahl der Motive
Ob es sich bei dem jeweiligen Motiv um ein Landschaftsfoto, einen kuriosen Schnappschuss, eine skurrile Grafik, ein Vereins- oder Familienwappen oder ein Firmenlogo handelt, spielt für die technische Umsetzung keine Rolle. »Wir lassen jedes hochauflösende Digitalfoto in einem ausgeklügelten Verfahren auf die Gewebebahnen übertragen. Der fertige Motivträger wird zum Wunschtermin in Rollenform geliefert. Die handwerkliche Applikation geht dann am Objekt so einfach von der Hand wie das Kleben von Tapeten«, erläutert Berg.
Straßenbild als Blickfang
In denkbar kurzer Zeit macht der Fachbetrieb mit dem innovativen Gestaltungskonzept jede Wand zu einem Unikat. Auf diese Weise lässt sich das Straßenbild entweder akzentuieren oder gezielt beleben – je nachdem, wie es zur Umgebung passt und dem Auftraggeber gefällt. Bei der Entscheidung für das Motiv sollte der Handwerker seine Kundschaft darauf hinweisen, dass Passanten oft nur einen flüchtigen Blick auf Gebäude werfen. Was auffallen soll, muss im Vorübergehen sofort ins Auge springen. Ladenbesitzern, welche die Fassade ihres Hauses als großflächigen Werbeträger nutzen wollen, sind daher besonders auffällige Gestaltungen zu empfehlen. So kann ein Einzelhändler beispielsweise seine Bestseller digital aufnehmen und als »überdimensionale Hingucker« abbilden lassen. Wer ein beruhigendes Ambiente sucht, wird sich eher für eine Blumenwiese entscheiden. Von Kaffeehausszenen, Bild-im-Bild-Darstellungen, Trompe L'Oeil-Szenen, antiken Höhlenmalereien, atemberaubenden Skylines bis hin zu bizarren Geometrien sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. »Wir werden gewiss vom Einfallsreichtum unserer Kunden lernen«, freut sich Berg schon auf Motivideen, die das Straßenbild der Städte und Gemeinden beleben sollen.
Vom PC an die Fassade
Die einzige technische Bedingung ist, dass die gewünschte Darstellung als digitale Bilddatei verfügbar ist. Die Übertragung vom Handwerksbetrieb zu Caparol kann einfach per PC im Internet erfolgen. Das erforderliche Programm ist auf der Website installiert (www.caparol.de). Von dort wird das empfangene digitale Bild zusammen mit den Auftragsdaten an die Druckerei geleitet, wo es nach Freigabe eines farbverbindlichen Andrucks formatgerecht auf die Gewebebahnen übertragen wird. Capatect Photo Vision erreicht den Handwerksbetrieb fertig bedruckt zum vorab vereinbarten Termin, so dass er von der eigentlichen Produktion komplett entlastet wird.
Professionell verarbeitet in kurzer Zeit
Am Objekt sind Grate und Vertiefungen von der Trägerfläche fachmännisch zu entfernen. Die Wand muss möglichst glatt gespachtelt sein, damit das spätere Fassadenbild nicht ungewollt verzerrt erscheint. Nach der Vorbereitung des Untergrundes beginnt der Handwerker mit der Applikation. Dazu wird der systemeigene Spezialkleber auf die Trägerfläche aufgebracht. Die Offenzeit des Klebers liegt zwischen 30 und 45 Minuten. Die einzelnen Gewebebahnen, auf denen das ausgesuchte Bildmotiv in Ausschnitten zu sehen ist, werden in dieser Zeitspanne Stoß an Stoß im Kleberbett verlegt und flächenbündig angedrückt. Wie beim Tapezieren ist auf eine exakte Konturführung zu achten. Nach dem Trocknen folgt eine weitere vollflächige Beschichtung mit »Top Lasur NQG«, um die frisch gestaltete Fassade vor Bewitterung zu schützen. Danach muss das Ganze trocknen – schon zeigt die ehemals triste Fläche ein neues Gesicht.
Individual-Design für jedes Haus
Das neue Gestaltungskonzept ist eine Bereicherung für jeden ambitionierten Handwerker, der glatten Außen- oder Innenwänden ein besonderes Erscheinungsbild verleihen will. »Fotorealistische Kunst am Bau wird so für die Branche zu einem Thema, über das sich nachzudenken lohnt. Welcher Hausbesitzer wird nicht neugierig, wenn ihm eine Fassadengestaltung à la Michelangelo geboten wird?«, fragt Berg. Betriebe, die sich einen Vorsprung gegenüber Mitbewerbern sichern wollen, können ihr Leistungsspektrum ergänzen.
Abbildungen: Carapol/Duckek Ausgabe: 4/2013