Pilze mit Potenzial
- Erstellt: 15. September 2016

Mit einer neuen Wärmedämmung aus Pilzen hat der Student Johann Martin beim Ideenwettbewerb der Hochschule Ruhr West (HRW) den ersten Preis gewonnen. Ein Interview mit dem jungen Forscher über den langen Weg zur Marktreife des neuen Dämmstoffs namens Porofung.
Als Student des Wirtschaftsingenieurwesens für Energiesysteme an der HRW lernt Johann Martin an der Schnittstelle zwischen Ingenieursleistungen und Nachhaltigkeit. Porofung ist CO2-arm,brand-sicher und biologisch abbaubar. Denn was aus dem Boden gepflückt wird, kann zurück in den Boden gehen. Er setzt die Idee des noch unerforschten Forschungsgebiets fort, Pilze als nachhaltigen Werkstoff einzusetzen und entwickelt auf dessen Grundlagen seine grüne Wärmedämmung. Das Prinzip dahinter ist einfach: der Pilz wird auf einem Substrat angesetzt und das Myzel des Pilzes durchzieht dieses Substrat mit einem dichten und stabilen
Netz, was diesem Werkstoff seine Festigkeit gibt. Als Substrat werden Strohabfälle eingesetzt, die, wie der
Pilz, biologisch abbaubar sind. Somit stellt es eine nachhaltige Alternative zu den gängigen Dämmstoffen wie
Styropor dar.
Herr Martin, Sie studieren nicht nur, sondern forschen auch gleichzeitig. Wie ist das möglich?
Hier an der Hochschule Ruhr West haben wir viele interessante Labore und eine gute Ausstattung, die die
Studenten auch für eigene Zwecke nutzen können. So darf ich mit der Wärmedämmbox der HRW im Energieeffizienzlabor
am U-Wert meines Wärmedämmstoffes Porofung forschen. Mithilfe des Fabrikations -
labors (kurz: Fablab) am Campus Bottrop und seinen offenen Abenden hat sich mir die Chance geboten,
Equipment, das ich für meine Forschung benötige, für Zuhause herzustellen, zum Beispiel eine Wärmedämmbox
aus Styropor und eine Glovebox für die sterile Arbeit. Vor einigen Wochen habe ich mein Praxissemester mit
anschließender Bachelorarbeit angetreten. Mein Ziel ist es, in der Forschung tätig zu werden, um regenerative
Systeme und Werkstoffe zu erarbeiten und damit die Nachhaltigkeit (in der Industrie und im alltäglichen
Leben) voranzubringen. Welche spezielle Ausrichtung hat die HRW?
Bereits im Gründungsauftrag der HRW wurde fest - gelegt, das Thema »Energie« in Lehre und Forschung
kompetent zu vertreten. Vor allem der Campus Bottrop (der andere Campus befindet sich in Mülheim)
bietet Energie-Studiengänge wie Wirtschaftsingenieurwesen für Energiesysteme, was ich studiere,
bis hin zu Energieinformatik und weitere. Die HRW ist auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit ausgelegt.
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