05. Juli 2017

Dämmen mit Resolharzplatten

Fassade nach der Sanierung

Die Sanierung einer großflächigen Fassade bei einem Münchner Bestandsgebäude aus den 1950er-Jahren, das einem historischen Ensembleschutz unterlag, stellte für den Dämmexperten Werner Fuest eine Herausforderung dar, die er erfolgreich löste.

Auf 25 Jahre Erfolgsgeschichte blickt der Dämmexperte Werner Fuest nicht nur als Inhaber seines Handwerkbetriebs »Fuest Dämmung und Farbe« zurück, sondern auch als ­Gebäudeenergieberater. 1992 begann die Erfolgsgeschichte mit der Gründung seines Betriebs, wo er sich mit Stuck, Verputz- und Malerarbeiten vor allem im Norden von München seinen Kundenstamm aufbaute. Den Handwerksbetrieb zum heutigen Erfolg zu führen lastete Werner Fuest aber nicht vollkommen aus, so dass er sich parallel zum Tages­geschäft bei der Handwerkskammer München zum Gebäudeenergieberater ausbilden ließ. Mit diesem Zertifikat erweiterte er sein Leistungsspektrum und beriet seine Kunden im Bereich wärmeenergetisches Sanieren.

Fuest arbeitet nicht nur ehrenamtlich im Bauzentrum München, wo er Fach­seminare für Wärmedämm-Verbundsysteme, Innenwanddämmung und Schimmelvermeidung gibt, sondern ist auch ein gefragter Fachreferent auf Handwerksmessen. Darüber hinaus hat er mit Kollegen aus anderen Gewerken das Energiekompetenzzentrum in Dietersheim, nördlich von München, gegründet, um gewerkeübergreifende Synergien zu nutzen und Leistungen aus einer Hand anzubieten. In den Volkshochschulen im Norden Münchens, in Städten wie Freising, Neufahrn, Eching, Allershausen hält er zudem Vorträge über Energieeinsparung an Gebäuden. Sein profundes Fachwissen fließt auch in seine handwerk­lichen Leistungen mit ein. Und so wird er seit 2009 mit dem Handwerk-Qualitätssiegel »sehr gut« ausgezeichnet.

Energieeffiziente Materialien bevorzugt

Die Hauptarbeitsbereiche der Firma Fuest liegen in Putz-, Stuck-, Maler- und Dämmarbeiten. Das Wissen um Energieeinsparung und Schimmelvermeidung beeinflusst natürlich seine handwerk­lichen Leistungen, was sich insbesondere in bevorzugten Materialien erkennen lässt. Sein Ziel ist es, individuelle Vorstellungen der Kunden optimal umzusetzen.

An Materialien bietet er vor allem Silikonharz-, Silikat-, Solar- und Kalkfarben an. Die neuen Solarfarben, die wärmeregulierend wirken, gegen Pilze und Algen vorbeugen und bis zu zirka 0,3 mm rissfüllend sind, zählen zu seinen bevorzugten Materialien. Mit Solarfarben kann ein zusätzlicher Energiespar-Effekt von bis zu 10 Prozent erreicht werden. Beim Putz setzt er auf Kalk- oder Lehmputz, der das Innenraumklima positiv beeinflusst. Der Kalkputz nimmt das schädliche Schwefeldioxid sowie das ermüdende CO2 aus der Umgebungsluft auf. Als rein mineralischer, atmungsaktiver Wand- und ­De-ckenputz absorbiert der Kalkputz auch das Wasser aus der Raumluft und gibt es bei Bedarf wieder ab. Der Putz reguliert die Luftfeuchte auf natürliche Weise.

Eine denkmalschutzgerechte Lösung

Eine besondere Aufgabe bestand für Werner Fuest in der Sanierung eines ­Bestandsgebäudes in der Münchner Klenzestraße am Gärtnerplatz. Das Anfang der 1950er-Jahre errichtete Mehr­familienhaus befand sich in einem energetisch schlechten Zustand. Daher hatte der Bauherr den Wunsch, das Gebäude nach KfW-Effizienzrichtlinien sanieren zu lassen. So machte sich der Dämm­experte Fuest ans Werk und ermittelte die Maßnahmen entsprechend des KfW-Standards. Für die Innenhoffassade und das im Innenhof gelegene Wohnhaus –ebenfalls Anfang der 1950er-Jahre erbaut – entschied er sich für eine 16 cm starke ­Mineralwolldämmung. Für die ­Außenfassaden musste eine andere ­Lösung her: Diese beiden Fassaden unterliegen einem Ensembleschutz, denn sie sind zur Klenzestraße und zum Gärtnerplatz ausgerichtet, an dem das 1865 eröffnete gleichnamige Theater liegt. Die Fassadensanierung und die Ausführungsart musste also mit der Denkmalschutzbehörde abgesprochen werden.

Eine Auflage der Denkmalpflege war es, dass der gesamte Gärtnerplatz als Ensemble in Farbe und Gestaltung einheitlich bleibt. Das Gesamtbild durfte nicht verändert beziehungsweise durch eine abweichende Fassadengestaltung gestört werden. Vor Beginn der Ausführung wurde eine Musterfläche angelegt. Das Denkmalamt definierte hier die Proportionen der Dämmung sowie der Putzapplikationen (Andeutung von Putzlisenen und Fensterbekrönungen) und die zu verwendenden Farben. Die Putzapplikationen kamen erst bei der neuen Fassade hinzu, die so eine Aufwertung erhielt. Eine stärke Dämmung kam deshalb für die Denkmalpflege nicht in Betracht.

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