03. Mai 2016

Die Herren der Eisen

Sie sind Stuckateurmeister, aber seit gut zwei Jahren vertreiben sie auch Spezialwerkzeuge für Holz- und Steinbildhauer und natürlich auch für Stuckateure und Restauratoren. Wolfgang Wüstenhagen und Sebastian Rees wollten nicht hin - nehmen, dass ein Traditionsunternehmen vom Markt verschwindet. Sie kauften es.

Gegründet wurde das Unternehmen F.W. Rosenbach 1855 in Remscheid und es stellte zunächst Werkzeuge für Bildhauer und Restauratoren her. Es entwickelte sich dann zu einem reinen Handelsunternehmen und machte sich damit bei den Handwerkern einen guten Namen. »Wenn wir Werkzeug brauchten, dann gingen wir zu Rosenbach«, erinnert sich
Wolfgang Wüstenhagen an frühere Zeiten. Dann erfuhr der Stuckateur aus Wuppertal davon, dass Thomas vom Stein, dessen Familie das Unternehmen seit Generationen betrieb, keinen Nachfolger fand und das Unternehmen aufgeben wollte. »Das kann nicht sein«, sagte er sich und kontaktierte seinen Stuckateurskollegen Sebastian Rees aus Velbert. Nach einem Ortstermin und
Besichtigung der Bestände im Lager war der Entschluss gefasst: Am 1. April 2014 kauften sie das Unternehmen jeweils zu gleichen Teilen und sorgten damit für den Fortbestand als OHG. Neuer Firmensitz ist jetzt Velbert, wo auch Sebastian Rees seinen Firmensitz hat.

5000 Artikel von 50 Herstellern
Zum Neustart ging es noch im Herbst des selben Jahres als Aussteller auf die Denkmalmesse in Leipzig. Rees und Wüstenhagen konnten neue Kontakte knüpfen und lernten den Markt noch genauer kennen. Zum Kundenkreis zählen neben den Handwerkern und Bildhauern
auch Ausbildungsstätten, Kunstakademien, Dombauhütten, Restaurierungswerkstätten und sogar Archäologen. 5000 Artikel haben sie im Angebot. Das Standardsortiment, dazu gehört fast alles für den Bereich der Stuckateure, ist sofort lieferbar. Was nicht im Lager auf
Vorrat gehalten wird, wird auftragsbezogen gefertigt. »Wirmussten uns in dieMaterie erst hineindenken. So gibt es zumBeispiel von Schnitzeisen, eine Vielzahl von Varianten «, berichtet Sebastian Rees. Der Kontakt zu über 50 Herstellern ist einwichtiges Kapital des Unternehmens. Die Lieferanten sitzen in der Region. Seit den Anfängen der industriellen Revolution entwickelte sich im Bergischen Land eine Kleineisenindustrie. Viele Orte spezialisierten sich auf eine bestimmte Produktgruppe. »Messer aus Solingen, Maschinen und Werkzeuge aus Remscheid und Schlösser aus Velbert«, heißt es hier. Dabei kann das Artikelangebot immer noch erweitert werden. So wurden handgeschmiedete Antragsspachtel und auch Bimssteine neu ins Sortiment aufgenommen. »Ein guter Stuckateur spürt die Qualität sofort,wenn er das Werkzeug in die Hand nimmt«, sagt Wüstenhagen mit Überzeugung. Demnächst wird es bei Rosenbach auch Edelputzkratzer geben. Ziegeldrahtgewebe eines österreichischen Herstellers ist jetzt schon im Programm.

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