Mehr als Restaurierung
- Erstellt: 15. September 2016

Restaurierungen sind das Metier von Klaus Stuckert aus Hannover. Dafür wurde sein Stuckateurunternehmen auch beim Wettbewerb »Stuckateur des Jahres 2016« mit einem Zusatzpreis ausgezeichnet. Die Jury hob dabei die Wiederbelebung alter Putztechniken und die hohe handwerkliche Qualität für Arbeiten im Bereich der Denkmalpflege hervor. Was macht den Betrieb so besonders?
Sucht man nach einer Überschrift für die Arbeit von Klaus Stuckert, tauchen sicherlich zuerst die Vokabeln »historisch«, »Tradition«, »klassisch«, »bewahren« auf. Die Vergangenheit scheint zu dominieren. Zum einen zu Recht, denn Stuckert beschäftigt sich selten mit Neubauten. Es dominiert das Restaurieren und Wiederherstellen von Stuckfassaden und Innenräumen mit Stuckarbeiten, Ornamenten und veredelten Oberflächen. Zum anderen ist Stuckert auch Unternehmer, der in der Gegenwart einen Betrieb mit
drei Mitarbeitern führt und damit sehr erfolgreich in der Nische ist. Und vergessen wir die Zukunft nicht, denn
Stuckert hat sich zur Aufgabe gemacht, das traditionelle Stuckateurhandwerk auch an nachfolgende Genera -
tionen weiterzugeben. Eine sachgerechte Restaurierung – zumal von denkmalgeschützten
Objekten – verlangt einiges an Erfahrung und geht nicht von heute auf morgen. Der Fachunternehmer
muss schrittweise und überlegt vorgehen. Ein Bild davon vermittelt zum Beispiel die
– nicht vollständige – Aufzählung der Arbeitsschritte in einem ehemaligen Kursaal: Schadenskartierung,
Freilegearbeiten, Restaurierung und Rekonstruktion der Stuckornamentik, Schablonenbau, Sicherungs-,
Abform-, Antrag-, Rabitz-, Tischzug- und Putzarbeiten. Doch eine Aufzählung bildet längst nicht die Komplexität
der Leistung ab. In der Regel sind mehrere Gewerke beteiligt – neben den Stuckateuren auch Gerüstbauer,
Maurer, Blechner, Tischler oder Maler. Hier kann Stuckert ganzheitliche Konzepte sowohl für die Stuck- und
Putzfassade, als auch für Innenräume anbieten und realisieren. Zu dieser Aufgabe gehört, die beteiligten Unternehmen
zu koordinieren und zu betreuen. Wenn gewünscht, bietet er auch als Generalunternehmer die
Komplettleistung im Paket an. Damit das auch alles glatt über die Bühne geht, hat sich Stuckert über die Jahre ein Netzwerk aus Handwerksunternehmen aufgebaut. »Damit wir gut zusammenarbeiten können, muss ich mich auf meine Partner
verlassen können«, weiß Stuckert. Anfangs fehlte noch die Erfahrung, aber die konnte er mit der Zeit sammeln.
»Nun funktioniert das Netzwerk sehr gut.« Drei Dinge sind dafür Voraussetzung: Erstens die Leidenschaft, mit
der diese Herausforderung angegangen wird, zweitens die Bereitschaft, das Risiko des »learning by doing« anzugehen
und drittens die richtige Auswahl der beteiligten Betriebe. Aber dennoch versteht sich Stuckert nicht in erster
Linie als Baumanager. Was für ihn zählt, sind die Stuck und Gestaltungstechniken sowie die traditionellen
Materialien. Das war auch schon so, als er sich vor 24 Jahren in Hannover als Stuckateur selbständig gemacht hat.
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