01. Januar 2016

Jung, modern, erfolgreich

»Ich suche die Herausforderung, versuche etwas Spezielles, etwas Besonderes für meine ­Kunden zu machen«, sagt der junge Stuckateur Gernot Rehm mit verschmitztem Blick. Und mit diesem Satz trifft er den Nagel auf den Kopf.

Man sagt, die besten Geschichten schreibt immer noch das Leben. So wie bei Stuckateurmeister ­Gernot Rehm. Schon in vierter Generation betreibt er im bayerischen Syrgenstein einen ­klassischen Stuckateurbetrieb, den ­bereits sein Urgroßvater im Jahr 1953 aufbaute. Nichts Ungewöhnliches ­soweit – und doch keine völlig normale Geschichte. Als er vor sechs Jahren den Betrieb des Vaters übernahm, war er gerade mal 23 Lenze alt. Wegen Krankheit musste Rudolf Rehm die Arbeit im Familienbetrieb, den er über zwei Jahrzehnte lang geführt hatte, aufgeben. Für den sehr jungen Gernot Rehm ­bedeutete dies eine große Herausforderung, die er gerne annahm. Er sagte sich: »Entweder richtig oder gar nicht« und geht seitdem seinen eigenen, sehr erfolgreichen Weg.

Aufgaben verteilen
Gernot Rehm war schnell klar, dass er die Arbeit im Büro und auf der Baustelle nicht alleine schaffen konnte. Und nach den üblichen »14-Stunden-Arbeitstagen« fiel es zunehmend schwerer im Büro zu sitzen, um Angebote oder Rechnungen zu schreiben. »Man muss wissen, wenn man etwas abgeben muss«, sagt er trocken und fügt hinzu: »Man kann schließlich nicht alles selber machen.« Eine Sekretärin mußte her. Es kam ­Bianca Richter – das war vor fast drei Jahren. Gernot Rehm hatte sie über eine Zeitarbeitsfirma engagiert. Die Zeit­arbeiterin und gelernte Bankkauffrau war gerade aus der Elternzeit zurück­ge-kehrt und voller Tatendrang. Nach drei Monaten stellte Rehm sie fest im Stuckateurbetrieb ein. Der Beginn einer Erfolgsgeschichte.

Immer flexibel
Während Gernot Rehm sich auf der Baustelle mit hochwertigen Spachteltechniken, klassischen Stuckateur­arbeiten oder Fußbodentechnik ­beschäftigt, hält Bianca Richter ihm den Rücken frei. Sie ist die »gute Seele«, die im Büro genau weiß, was zu tun ist und wie es laufen muss. Zusammen sind sie ein erfolgreiches, gut eingespieltes Team. »Es ist alles sehr flexibel bei uns«, meint Rehm. »Wenn es Arbeit gibt, ist auch Frau Richter zur Stelle und regelt alles im Büro – auch wenn sie eigentlich schon Feierabend hätte oder an ­genau diesem Tag nur vormittags ins Büro gekommen wäre.« Anfangs noch branchenfremd, half Oma Rehm der jungen Frau Richter auf die Sprünge. Die heute 88-jährige Großmutter von Gernot Rehm hatte bis dato die Büro­arbeit erledigt. Ein Büro­leiterinnenkurs beim Fachverband machte Bianca ­Richter fit für den ­nötigen Rest: »Ich wusste ja anfangs nicht einmal, was ein WDVS ist«, lacht sie heute. Doch sie lernte schnell. Und die junge Frau ­bestand darauf: »Eine professionelle Software muss her.« Die Schreib­maschine von Oma Rehm hatte somit ausgedient. Gernot Rehm schaute sich viele ­Programme an und entschied sich für die betriebswirtschaftliche Stuckateur-Software von Cats Soft. »Das solide ­Arbeiten im Büro kam erst mit dieser Software. Vorher habe ich ein paar marktübliche Preise mit der Schreib­maschine getippt. Seit ich Cats habe, kalkulieren wir alle Projekte richtig. Ich weiß jetzt, was im Betrieb läuft. Das ist wirklich super«, sagt er dazu.

Moderne Technik spart Zeit
Tradition und Moderne finden beim Stuckateurbetrieb Rehm ganz selbst­verständlich zusammen. Neben der ­betriebswirtschaftlichen Stuckateur-Software wird auch für den Aufmaß­bereich modernste Technik eingesetzt. Anstatt umständlich von Hand zu ­messen, arbeitet Rehm im Außenbereich mit Bildaufmaß von Cats-Soft. »Das ist fein, wir sparen viel Zeit«, sagt er.
Anstatt bei Wind und Wetter auf der Baustelle umherzulaufen, macht Rehm mit einer Digitalkamera einfach ein paar Fotos von der Fassade. Das Aufmaß ­erstellt Bianca Richter dann später ­bequem und schnell im Büro. Sie ­beschreibt das so: »Bildaufmaß macht Spaß und ist total ­einfach.« Erst kürzlich haben die beiden so das Feuerwehrhaus im Nachbarort aufgemessen. »Es ist schon eine große Hilfe für mich«, sagt Rehm. »Ich habe keine Arbeit mehr mit dem Aufmaß und die Fotos sind schnell gemacht.« An die neugierigen Blicke der Kunden und die Fragen, was er mit der Kamera und der roten Meßlatte treibe, hat er sich gewöhnt. An manchen Tagen ist es auch Bianca Richters Aufgabe, mit einer Kamera loszuziehen und Fassaden zu fotografieren. Sie nennt das: »eine willkommene Abwechslung« und hilft ­inzwischen auch im Innenbereich bei der Aufmaßerstellung.

Weiterbildung zum Restaurator
In Zukunft möchte Gernot Rehm seine Kunden weiterhin mit Tradition und Fortschritt begeistern. Dafür baut er ­seinen Stuckateurbetrieb sukzessive aus. Auf dem Dach entstand vor kurzem eine Solaranlage, hinter dem Haus ist die Planung für Geothermie im Gange und aktuell entsteht im Büro eine Muster­ausstellung, in der die Kunden Stuck- und Spachteltechniken live erleben ­können. Und wie geht’s weiter? Gerade macht Gernot Rehm in Leonberg eine Weiterbildung zum Restaurator, denn »0815 kann schließlich jeder«. Gernot Rehm will viel mehr.