08. März 2017

Sind Sie ein guter Chef?

Auch für den Vor - gesetzten müssen die Voraussetzungen zur Führung stimmen
Foto: Fotolia

Inwieweit muss der Chef die Erwartungen seiner Mitarbeiter berücksichtigen? Oder ist er ausschließlich den unternehmerischen Zielen verpflichtet? Erfolgreiche Betriebsführung sollte Unternehmensziele und Mitarbeitererwartungen vereinbaren.

Mitarbeiter wollen keinen Chef, der auf Schmusekurs geht und sich nur an ihren Wünschen orientiert. Sie ­wollen aber auch keine autoritäre Führungskraft, die das Team häufig überfordert.

Der »Führungsstil« wird vom Unter­nehmen als Richtlinie festgelegt, zum Beispiel Management by ­Objectives (Führung durch Zielverein­barungen). Die vorgegebenen Tages- oder Wochenziele realisiert der Chef gemeinsam mit seinen Leuten. Jeder hat bei der täglichen Einteilung der Arbeit ein Mitspracherecht, die endgültige Entscheidung trifft der Chef selbst, denn schließlich trägt er allein die Verantwortung. Sein Führungsverhalten gibt ihm einen gewissen Spielraum, bei der täg­lichen ­Arbeit auf die individuellen Eigenarten des einzelnen Mitarbeiters einzugehen.

Führungsstil

Lange Zeit wurde die Frage nach dem richtigen Führungsstil diskutiert. Derzeit ist im Handwerk die situative Führung, eine Weiterentwicklung des kooperativen Führungsstils, aktuell. Es ist nicht immer einfach, Unternehmensziele und Belange jedes einzelnen Mitarbeiters gleichzeitig zu berücksichtigen. Bei der Führung entscheidet der Vorgesetzte oft personenbezogen, je nach Mitarbeitertyp wie er ihn führt. Idealerweise wird das Wissen, die Eigenart und die Kompetenz des Mitarbeiters individuell berücksichtigt, was aber nur in Kleingruppen realisierbar ist. Vorgesetzte müssen mit allen Mitarbeitertypen klar kommen, vergleichbar mit dem Marathonläufer, der mit allen Widrigkeiten des Wetters zu Recht kommt, um unter den Ersten das  Ziel zu erreichen.

Unterschiedliche Führungsstile: 

1. Autoritär: Der Vorgesetzte entscheidet, ordnet an, setzt auch Zwangsmittel ein.

2. Teamorientiert: Der Vorgesetzte sorgt für ein funktionierendes Team.

3. Motivierend: Motivation und Ziele stehen im Mittelpunkt.

4. Delegierend: Grundsatz ist die Delegation von Aufgaben und Verantwortung.

5. Kooperativ: Arbeitsgruppen arbeiten autonom, der Vorgesetzte koordiniert.

Die Mischung der unterschiedlichen Stile stellt eine besondere Herausforderung dar und ist in vielen Situationen erforderlich. Der Wechsel ist für Mitarbeiter meist eine Überraschung.

Erwartungen der Mitarbeiter

Ein Grundbedürfnis der Mitarbeiter: Sie wollen informiert werden, vor allem, wenn es direkt um ihre Tätigkeit geht. Deshalb müssen neue Aufgaben und Änderungen in der Organisation rechtzeitig bekannt gegeben werden, einschließlich der Hintergrundinformationen. Informationsdefizite werden immer wieder ­beklagt, aber auch der Overkill an Informationen.

Das Führungsverhalten wird kritisiert, wenn Vorgesetzte bei der Leistungsbeurteilung ihres Teams nicht gerecht sind. Gleichbehandlung aller ist oberstes Prinzip, ein Verstoß dagegen fast unverzeihlich. Besonders im Kritikgespräch darf es keine Unterschiede zwischen einzelnen Mitarbeitern geben. Lieblingsmitarbeiter, die eine Sonderstellung beim Chef haben, werden schnell ausgemacht und dann vom Rest des Teams »verstoßen«. Wer seine Mitarbeiter respektiert und wertschätzt, macht das erkennbar.

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