08. März 2017

Rauf aufs Treppchen

Ein Unternehmer sollte regelmäßig seiner Bank die wichtigsten Geschäftsdaten zukommen lassen
Foto: Pixabay

Unternehmer können die Jahresgespräche dazu nutzen, an ihrer Bonität zu arbeiten. Hier erfahren Sie, welche Kriterien beim Rating einen besonders hohen Stellenwert haben.

Die Banken ziehen die Zügel an: Rund zwei Drittel der mittelständischen Firmen rechnen für 2017 mit schlechteren Finanzierungsbedingungen. Das ist das Ergebnis des aktuellen Finanzmonitors des digitalen Kreditmarktplatzes creditshelf. »Für dieses Jahr herrscht Skepsis. 64 Prozent der Betriebe halten schwierigere Kreditkonditionen durch steigende Zinsen für wahrscheinlich, 67 Prozent fürchten dies als Folge einer verschärften Regulierung und 63 Prozent aufgrund einer restriktiveren Kreditvergabe seitens der Hausbanken«, fasst Professor Dr. Dirk Schiereck von der TU Darmstadt die Prognose zusammen, der die Untersuchung wissenschaftlich begleitet. Der Experte erklärt weiter: »Leider setzt sich damit unsere Beobachtung fort, dass der Mittelstand im vergangenen Jahr eher wenig von der angeblichen Kreditschwemme gespürt hat«, so Schiereck.

In diesem Umfeld haben es Unternehmer mit einer guten Finanzkommunikation sowie mit einem guten Rating deutlich leichter an Kredite zu kommen. »Oftmals wirken sich vergleichsweise einfache und ohne großen Aufwand einsetzbare Maßnahmen gleich enorm auf die Bonität aus«, erklärt Rainer Langen, Finanzierungsberater in Bad Kreuznach. Am besten konzentriert sich der Firmenchef auf die wichtigsten Ratingkriterien – also jene, denen eine besondere Gewichtung zukommt. Denn dann rutscht der Unternehmer im besten Fall gleich um ein paar Noten nach oben.

Dazu muss man wissen: Die Banken haben unterschiedliche Bewertungsverfahren. Grobe Richtlinie: Das Rating mancher Sparkassen reicht von der Note eins bis zur Note 18. Bewegt sich die Firma im Spektrum zwischen den Noten 1 und 9, läuft alles nach Plan. Der Unternehmer kann wahrscheinlich Zins und Tilgung leisten. Unternehmen bis zur Note 12 stehen unter Beobachtung und ab 16 droht die Insolvenz. Die Volks- und Raiffeisenbanken klassifizieren dagegen von 0 bis 4e. Das Prinzip bleibt aber immer gleich: Bewegt sich die Firma in der Spitzen- oder Mittelklasse, sieht das jeweilige Kreditinstitut es als wahrscheinlich an, dass der Unternehmer sowohl Zinsen als auch Tilgung zahlen kann. Und genau dies gilt es gegenüber der Bank zu dokumentieren.

Zum Beispiel Überziehung vermeiden: Unabgesprochene Überziehungen des Kontokorrents dürfen nie vorkommen. Sie bringen gleich drastische Minuspunkte. Selbst wenn das Limit nur wenige Tage nicht eingehalten wird, wirkt sich das sehr negativ aufs Rating aus. Genauso bleiben Lastschrift- und Scheckrückgaben mangels Deckung nicht ohne Folgen.

Tipp: Zeichnet sich ein Liquiditätsengpass ab, sollten Unternehmer Kontakt mit der Hausbank aufnehmen. Es kommt beim Firmenkundenbetreuer gut an, wenn der Handwerkschef ihn offen informiert.

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