01. Januar 2016

Stuckateure auf der Jagd

Der diesjährige Meisterkurs der Stuckateure (Jahrgang 2012/2013) im Berufs­bildungszentrum Arnsberg stand unter dem Motto »Achtung! Treibjagd«.

Die Meisterkurs-Schüler im Arnsberger Berufsbildungszentrum hatten die Aufgabe zu bewältigen, die Innenraum­gestaltung eines Jagdzimmers zu ­planen und auszuführen. Zusätzlich sollte eine Kaminattrappe gefertigt werden. Das Projekt umfasste alle ­Arbeitsgebiete des Stuckateurhandwerks vom Trockenbau bis zum Edelkratzputz.
Nach eigenen Entwürfen fertigten die Teilnehmer am Computer eine Angebotsmappe samt Aufmaß, Kalkulation, Zeichnungen und Farbentwurf. In der Werkstatt wurden dann der Unterbau als Trockenbaukonstruktion und die ­Kaminhaube in Rabitztechnik erstellt.
Direkt an der Haube wurden die ­Objektzüge erstellt, verkröpft und ausgearbeitet. Ein Sgraffito zum Thema Jagd rundete das Erscheinungsbild ab. Die Kaminhaube erhielt zum Abschluss einen eingefärbten Edelkratzputz. Die Ausführungszeit betrug fünf Tage sowie drei Tage Vorarbeit.
Am Ende des Kurses konnten nach dem Fachgespräch zehn frisch gebackene Stuckateurmeister ihren ­Meisterbrief entgegennehmen und auf ein ereignisreiches Halbjahr zurückblicken.

Harmonische Gruppe
Die Arnsberger Meisterschule steht in der Nachfolge der traditionsreichen ­Esloher Meisterschule. Der moderne Bauhof umfasst eine helle Stuckateurhalle mit Natursteinziehtischen und großzügigen Arbeitsboxen. Der Spagat zwischen Tradition und Moderne wird täglich praktiziert. Die Inhalte orien­tieren sich an den Vorgaben des Wirtschaftsministeriums und werden jedes Jahr überarbeitet. Die Meisterstücke sind also immer wieder auch Einzelstücke, die eine Vielzahl von Besuchern am Tag der offenen Tür anlocken.
Kursleiter Stuckateurmeister Oliver Hartmann zeigte sich positiv überrascht vom diesjährigen Meisterkurs und ­bestätigte: »Das war von Anfang an ­eine tolle, harmonische Gruppe.« Auf die offiziellen Feierlichkeiten zur Überreichung der Meisterbriefe im März 2014 freuen sich schon alle Teilnehmer, wird doch dieser Anlass bereits das ­erste Klassentreffen der Teilnehmer nach dem Kurs sein.

Noch Restplätze übrig
Der Meisterkurs 2013/2014 hat ­bereits begonnen und ist ausgebucht. Für den Starttermin Oktober 2014 gibt es noch Restplätze. Der Schnittstellenproble­matik und Koordinierung am Bau haben sich die Dozenten an der Meis­terschule in Arnsberg längst verschrieben. Dazu dient neben dem Praxishaus auch ein gewerkeübergreifender Unterricht in den Fächern Baurecht, VOB, Bauphysik, Stilkunde, Kalkulation.
Die Erfahrungen als Sachverständiger sowie aus der Mit­arbeit im technischen Ausschuss und als tech­nischer Direktor des europäischen Stuckateurverbandes UEEP von Oliver Hartmann fließen ­unmittelbar in die Ausbildung des ­Meisternachwuchses ein. Somit ist ein andauernder Wissenstransfer gewährleistet. Die Schüler ­werden auch nach Abschluss des Kurses weiterhin vom Meister ­betreut, der ­dazu die neuen Medien nutzt. In der Gruppe gibt es ­einen regen Austausch über fachliche Fragen und auch andere Themen rund um das ehrbare Stuckateurhandwerk.

Oliver Hartmann,
Stuckateurmeister

Abbildungen: Hartmann                                                                                                                        Ausgabe: 12/2013