08. Mai 2018

Echt energieautark

Putz, Dämmung, Wandheizflächen,
1 Holzspänemit Lehm im Boden und der Fassade sorgen für die winterliche Wärmedämmung und den sommerlichen Hitzeschutz

Das Haus der Familie Jezussek ist aus leichtem Holz konstruiert. Lehm als Putz und in der ­Dämmung sorgt für die thermische Speicherfähigkeit. Mit Wandheizflächen, Holzofen, Solarthermie, Photovoltaik und Speicherbatterie erreicht das baubiologisch konsequente Projekt zudem wirtschaftlich eine weitgehend echte Autarkie und maximalen Umweltschutz.

Stefan Schön plant energieeffiziente und wohngesunde Immobilien. Als Baubiologe (IBN) sowie baubiologisch- und KfW-zertifizierter Energie­berater kennt er die Stellschrauben für echte Energieautarkie. »Die großen Anforderungen liegen beim Wohnen in erster Linie bei der Wärme«, betont er. Für die Familie Jezussek baute er schon 2013 ein auf baubiologische »Wohnwärme«  optimiertes KfW-40-Haus. Die Baufamilie wollte ursprünglich ein Passivhaus. Nachdem sie einen Vortrag von ihm ­gehört hatte, entschied sie sich für ein so genanntes »Sonnenhaus«. Mit in Lehm eingeputzten Wändheizflächen, Solarthermie, großem Pufferspeicher, Photovoltaik (PV) und Speicherbatterie sowie Holzofen im Keller zum Nachheizen erreicht es weitgehende Energieautarkie. Das Bauamt forderte einen konventionellen Baukörper mit hohem Kniestock und flachem Dach. Nur die Röhrenkollektoren an der Fassade weisen es sogleich als energetisch optimiert aus.

2 Unten: Das Haus Jezussek mit winterlich optimierten Röhrenkollektoren an der Fassade und Photovoltaik auf dem Dach

2 Unten: Das Haus Jezussek mit winterlich optimierten Röhrenkollektoren an der
Fassade und Photovoltaik auf dem Dach

Wärme- und Feuchtepufferung

Innen sind die Außenwände auf mag­nesitgebundenen Holzwolleplatten – wegen ihres Aussehens auch »Sauerkrautplatten« genannt – dick mit Lehm verputzt. In den Lehm sind Heizrohre eingebettet die für wohlige Strahlungswärme sorgen. In den Böden sorgen elf Tonnen Kalksplit, eine Holz-Lehm-Schüttung und Holzweichfaserplatten für die akustische Dämpfung und die Wärmepufferung. Die geölten Holzböden aus massiver Lärche sind schön und dauerhaft. Selbst die Kellerdecke ist als Sichtmassivholzdecke hergestellt.

Durch so viele hygroskopische Materialien ist das Raumklima angenehm und schimmelsicher. »Über die Jahre hinweg haben wir gemessen, dass die relative Raumluftfeuchte bei diesen Gebäuden zwischen 42 und 46 Prozent liegt. Dieser ­Bereich wird auch im Jahresverlauf kaum unter- oder überschritten«, versichert  der Planer.

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