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Erdwärmesonde

U-förmiges Kunststoffrohr, das typisch paarweise 40 bis 100 Meter tief in der Erde versenkt von einer Wärmeträgerflüssigkeit durchströmt wird, welche Erdwärme aufnimmt und zur Oberfläche transportiert. Meist werden mehrere Sonden senkrecht jeweils im Abstand von etwa 10 Meter oder schräg von einem zentralen Bohrplatz aus eingebracht. Anschließend wird der Raum zwischen Bohrung und Rohr mit einem wärmeleitfähigen Feststoff verpresst, um die Wärmeübertragung zu verbessern.

 

Im Vergleich mit einem Erdwärmekollektor sind Erdwärmesonden also aufwendig einzubauen (Investition etwa 600 bis 800 Euro pro Kilowatt installierter Heizleistung), aber wegen des höheren und gleichmäßigen Temperaturniveaus effizienter nutzbar als jener. Pro Kilowatt installierter Heizleistung werden je nach Untergrund etwa 15 bis 50 Meter Bohrungslänge benötigt; typisch sind 20 Meter. Als Wärmeträgerflüssigkeit verwendet man meist ein Wasser-Glykol-Gemisch (Frostschutz), das in den Technikraum geführt wird und dort die Wärme an den Wärmetauscher einer Wärmepumpe abgibt. Daneben gibt es auch CO2-gefüllte Metallsonden.

Da die Sonde nicht in die Fläche geht, können auch Bestandsgebäude problemlos beheizt werden, falls nicht wasserrechtliche Vorschriften dem entgegenstehen und drei Meter Abstand zur Grundstücksgrenze bleiben. Es gibt sogar Beispiele, wo die Bohrung im Hof einer großstädtischen Blockrandbebauung niedergebracht wurde. Durch Umkehren des Prozesses kann man mit einem solchen System ein Gebäude auch kühlen. Eine Stromgewinnung ist nur mit einer sehr tiefen Bohrung (ab etwa 4000 Meter) möglich, wo das Temperaturniveau ausreichend hoch ist.

Englisch: geothermal probe

Fotos: Alexander Morhart

 

Foto: kuraphoto/AdobeStock_428914080
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