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Hackschnitzelheizung

Mit zerkleinertem Holz automatisch befeuerte Zentralheizung mit etwa 10 bis 1000 Kilowatt Nennwärmeleistung. Auf dem deutschen Markt werden auch Anlagen bis 10.000 Kilowatt angeboten, die aber aufwendiger genehmigt und geprüft werden müssen. Typisch ist der Leistungsbereich 30 bis 40 Kilowatt. Die Schnitzel stammen hauptsächlich aus Waldrestholz – also sonst nicht nutzbaren Teilen des Stammes, aus der Baumkrone und aus Ästen sowie Reisig –, aus Sägerestholz und aus chemisch unbehandeltem Industrierestholz; jeweils meist getrocknet, zum Teil auch gesiebt.

 

Kleinere Anlagen bis etwa 200 Kilowatt können die Emissionsgrenzen in der Regel nur einhalten, wenn der Brennstoff die Qualitätsklasse A1 gemäß DIN EN ISO 17225-4 (seit 2014) einhält. A1 steht für bestimmte Grenzwerte bei Wassergehalt (WG), Aschegehalt, Schüttdichte und Partikelgröße. Hackschnitzel, die noch strengere Grenzwerte einhalten, können als „ENplus A1“ zertifiziert werden.

Ein Vorteil von Hackschnitzeln gegenüber Holzpellets ist der Brennstoffpreis, der auf den Heizwert bezogen lediglich fast halb so hoch liegt. Ein Nachteil ist die aufwendigere Lagerung (Lagervolumen; Wassergehalt/Belüftungsgebläse) und Wartung: Im Winter muss wöchentlich der Aschebehälter geleert werden.

Die spezifischen Investitionskosten liegen für kleine Anlagen sehr hoch; sie sinken mit zunehmender Größe, doch auch die typischen 30-Kilowatt-Anlagen sind mit 785 Euro pro Kilowatt Nennleistung (brutto, mit Peripherie und Installation, ohne Lager; Förderung abgezogen) noch recht teuer. Die Anschaffung einer solchen Anlage ist für Hackschnitzel als Brennstoff knapp 10 Prozent teurer als für Pellets und etwa gleich teuer wie für Heizöl. Durch die sehr niedrigen Brennstoffkosten unterbietet die Hackschnitzelheizung dennoch die Wärmegestehungskosten der beiden anderen Varianten um jeweils etwa 15 Prozent.

Hackschnitzelheizungen sind auch als Brennwertheizung erhältlich – von der BAFA üppig gefördert und mit dem Nebeneffekt geringerer Feinstaubemissionen –, und seit einiger Zeit sind Anlagen auf dem Markt, die mit Hilfe eines Holzvergasers und eines Gas-Verbrennungsmotors zusätzlich Strom (Nennleistung ab 9 Kilowatt) erzeugen.

Aktuelle Brennstoffpreise und weitere Informationen

Englisch: wood chip heating system

(Foto 1: Deutsches Pelletinstitut); Foto 2: Foto: C.A.R.M.E.N.

 

Foto: kuraphoto/AdobeStock_428914080
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