04. Juli 2017

Großes Engagement und ein breites Spektrum

Die Sauter GmbH wurde mit dem Titel »Stuckateur des Jahres« 2017 für ihr vielfältiges unternehmerisches Engagement ausgezeichnet. Wir stellen das Unternehmen aus Singen vor.

Die Freude bei Ulrike Sauter-Steidle und ihrem Mann Josef Steidle war sehr groß, als sie Ende März zum Abschluss des Kongresses KIT 2017 in Konstanz vom Titelgewinn erfuhren (Bericht in ausbau + fassade 5/2017). Ihre Sauter GmbH ist der diesjährige »Stuckateur des Jahres« und ist nach der Striebel GmbH aus Laupheim das zweite Unternehmen, das diesen Titel führen darf. Die Jury zeigte sich vom großen unternehmerischen Engagement, besonders in den vier Wettbewerbskategorien Technik, Aus- und Weiterbildung, Marketing und Unternehmensentwicklung überzeugt.

In der Urteilsbegründung wird die aktive Marktbearbeitung hervorgehoben: Das Unternehmen steht für ein breites Spektrum des Stuckateurhandwerks in allen Facetten und kümmert sich um die Weiterbildung der Mitarbeiter in hervorragender Weise in vielen Bereichen. Gelobt wurde das Auftreten, in der Werbung, im Sponsoring, bei Veranstaltungen oder bei aufsehenerregenden Bauobjekten. Die Unternehmensentwicklung hat ein klares Ziel: ein Haus von Sauter anzubieten. In den Bewerbungsunterlagen ist dies alles sehr detailliert beschrieben (Link unten).

Netzwerken

Aber damit ist längst nicht alles gesagt. Dies zeigt sich im Gespräch mit dem Unternehmerehepaar Ulrike Sauter- Steidle und Josef Steidle. Zu den Aspekten, die das Unternehmen prägen, gehören eine Portion Understatement, das Knüpfen von Netzwerken, persönlicher Einsatz und die Verwurzelung in der Region. So kommt einer der Ausbildungsbotschafter der Handwerkskammer Konstanz von Sauter. Im Rahmen dieser Initiative gehen Auszubildende in die Schulen und informieren dort die Schülerinnen und Schüler über ihre beruflichen Perspektiven. Damit sollen die jungen Menschen für einen direkten Berufseinstieg nach ihrem schulischen Abschluss motiviert werden. Die beteiligenden Unternehmen sichern sich so Fachkräfte und betreiben auch eine langfristige Personalentwicklung. Aktuell ist Florian Hirt der Ausbildungsbotschafter von Sauter. Er startete vor einem Jahr seine Ausbildung als Ausbau-Manager. Sauter beteiligt sich auch an dem regionalen »Tag des offenen Handwerks«. Dabei können sich die Schüler verschiedener Schularten über die Ausbildungsberufe vor Ort in den Betrieben informieren. In diesem Jahr am 19. Mai kamen rund 30 Interessenten in den Singener Stuckateurbetrieb.

Wie selbstverständlich berichtet das Unternehmerehepaar im Gespräch von weiteren Aktivitäten, dass sich das Unternehmen an der Singener Handwerkerrunde beteiligt, er sich im Meisterarbeitskreis und sie im Meisterfrauenarbeitskreis des Fachverbandes der baden-württembergischen Stuckateure engagieren. Ulrike Sauter-Steidle und Josef Steidle nehmen auch am Erfa-Arbeitskeis von ausbau + fassade teil und tauschen sich zwei Mal im Jahr mit anderen Stuckateur- und Ausbauunternehmern aus. Die Liste der Netzwerke lässt sich noch ergänzen mit der Beteiligung an »Singen Aktiv«, einem Zusammenschluss von Industrie, Handwerk und Dienstleistern, oder die aktive Mitgliedschaft im Rotary-Club sowie weiteren ehrenamtlichen Tätigkeiten.

Zwei »Bautiger«

Mit etwas schmunzeln bezeichnen sich Ulrike Sauter- Steidle und ihr Mann Josef Steidle als »Bautiger«. Das Bauen gehört zur Persönlichkeit: bei ihr als Tochter des Firmengründers Rudolf Sauter und Stuckateurmeisterin, bei ihm als Bauingenieur, der sich mit der Statik schwerpunktmäßig beschäftigte und für einem Baukonzern tätig war. Sie übernahmen um die Jahrtausendwende die 1959 als Ein-Mann-Unternehmen gegründete und immer weiter gewachsene Firma. Sie bauten diese weiter aus. Heute beschäftigt das Unternehmen selbst rund 80 Mitarbeiter und ist das wohl größte Stuckateur und Ausbauunternehmen in der Region. Der Einzugsbereich liegt bei rund einer Stunde Fahrzeit. »Alles, was darüber hinausgeht, rechnet sich nicht«, meint Steidle. Auch in der Schweiz werden keine Aufträge angenommen, obwohl das Nachbarland im Süden sozusagen vor der Haustür liegt. Die Vorschriften erfordern einen unverhältnismäßigen Aufwand und machen das Arbeiten dort zu einem finanziellen Risiko.

Komplettleistungen

Die Abteilungen für Nassputz, Malerarbeiten, Gerüstbau und Trockenbau agieren selbstständig und werden von einem Abteilungsleiter geführt. Sie kommen wöchentlich zu einer gemeinsamen Besprechung unter der Leitung von Josef Steidle zusammen, um sich abzustimmen. Diese Organisation ist eines der Erfolgsgeheimnisse. Mit der Spezialisierung arbeiten die Unternehmensbereiche effektiver und schneller. Das in den einzelnen Abteilungen vorhandene Knowhow kann ein breites Branchenspektrum abdecken – von der Fassade bis zum Trockenbau, von der Komplettleistung bis zum Gerüstbau. In Zukunft sollen noch weitere Leistungen hinzukommen, wie Maurer, Zimmermann, Fliesenleger, Heizung und Sanitär – bis das »Haus von Sauter« realisiert werden kann: »Für jeden Kundenwunsch das passende Haus!«

Der Weg dorthin führt über die ersten Komplettsanierungen, die bereits von der Planung bis zur Fertigstellung durchgeführt wurden. »Es spricht sich herum«, betont Steidle und sieht sich in seinen Plänen bestärkt.

Der Titelgewinn ist mit einem Preisgeld in Höhe von 15 000 Euro verbunden. Das ist eine stattliche Summe. Ihr Nutzen für das Unternehmen wird aber noch durch die Alleinstellung und die Möglichkeiten der Vermarktung getoppt.

Eine Reihe von Maßnahmen wurde ins Auge gefasst und bereits beschlossen. Wenn Josef Steidle sagt: »Wir lassen es langsam angehen«, ist das Understatement und ein Beweis für die unaufgeregte Selbstsicherheit, das Richtige zu tun. »Wir wollen keine Schnellschüsse, die verpuffen, sondern wollen einen Langzeiteffekt erzielen «, so Ulrike Sauter-Steidle. Die Werbematerialien wie Autoaufkleber, Gerüstfahnen oder T-Shirts sind schon fertig. Ebenso sind die Flaschenmit dem »Champion-Secco« schon etikettiert. Sie sind für die Gäste beim diesjährigen Betriebsfest gedacht. Dieses Mal wird es allerdings größer ausfallen als in den vergangenen Jahren. Denn in diesem Jahr sind auch die Außendienstmitarbeiter und Vertreter von Partnerfirmen eingeladen. Im Juli erscheint dann auch ein doppelseitiger Bericht in der lokalen Presse. Schon vorher hält Josef Steidle einen Vortrag im Rotary-Club. In Zusammenarbeit mit der Werbeagentur wird an der Fortsetzung gearbeitet. »Wir werden schon jetzt immer häufiger auf den Titel angesprochen«, so Ulrike Sauter- Steidle. pd

Stuckateur des Jahres 2018

Der Stuckateur des Jahres ist ein Firmenpreis, der jährlich vom Bundesverband Ausbau und Fassade im ZDB ausgeschrieben und an eingetragene Stuck-, Putz- und Trockenbaubetriebe in Deutschland verliehen wird. Es können in den Kategorien Technik, Aus- und Weiterbildung, Marketing sowie Unternehmensentwicklung Wettbewerbsarbeiten einzeln eingereicht werden. Werden für mehrere Kategorien Wettbewerbsarbeiten eingereicht, erhöht dies die Chance auf den Branchentitel »Stuckateur des Jahres 2018«. www.stuckateur.de/der-stuckateur-des-jahres

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Rückblick 2017

Informationen zum Wettbewerb 2017 mit den Bewerbungsunterlagen, Videos zur Preisverleihung und der Arbeit der Jury und noch mehr gibt es unter www.stuckateur.de/stuckateur-des-jahres-2017

 

Ausgabe 06 /2017

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