19. Mai 2015

Bauprofis kaufen bevorzugt beim spezialisierten Fachhandel

Ein breit aufgestelltes Sortiment ist gut – spezialisierte Sortimentstiefe mitunter besser. Für die deutschen Bauunternehmer jedenfalls wird der spezialisierte Fachhandel immer attraktiver, ebenso der Direktvertrieb. Dies zeigen erste Vorabergebnisse der Jahresanalyse 2015/2016, der zentralen Branchenstudie zum deutschen Baugeschehen von BauInfoConsult. Das Nachsehen hat – jedenfalls im Vergleich zur Befragung von 2013 – der allgemeine Baustoff-Fachhandel.

Wie schon Anfang 2013 wurden Bauunternehmer in der aktuellen telefonischen Befragung darum gebeten abzuschätzen, welche Anteile die verschiedenen Einkaufskanäle im abgelaufenen Jahr an ihren Einkäufen hatten. Dabei fällt auf: Im allgemeinen Baustoff-Fachhandel, 2013 noch die Bezugsquelle für mehr als jeden zweiten Einkauf, wird mittlerweile nur noch durchschnittlich ein Drittel des Einkaufsvolumens erstanden.

Bei den Materialien für Ausbauarbeiten beträgt der aktuelle Anteil der Einkäufe im allgemeinen Fachhandel nur 25 Prozent. Gestärkt ist dagegen das Einkaufsvolumen beim spezialisierten Fachhandel wie z. B. Holz-, Dach-, SHK-, Dämmstoff-, Trockenbau- usw. -Fachhandel. Hier kauften die 2015 befragten Unternehmen über die Hälfte ihres Materials für Rohbau- und Ausbauarbeiten sowie ihres Zubehörs.

Gefestigt hat sich auch das – im dreistufigen Vertriebsland Deutschland weiterhin kleine – Direktvertriebssegment. Immerhin ein Zehntel der Rohbau- und Ausbaumaterialien beziehen die Bauunternehmer per Direktbestellung beim Hersteller. Damit hat sich die Nutzung solcher Angebote seit 2013 fast verdoppelt.

Das Baumarktsegment kann dagegen nach wie vor nicht mit dem qualitativ hochwertigeren und größeren Sortiment der Fachvertriebskonkurrenz mithalten. Lediglich bei Werkzeugen/Zubehör und Kleinteilen ist das Baumarktsegment mit durchschnittlich 10 Prozent Anteil im zweistelligen Bereich.