Fassadenfarbe wird zum ersten Mal „Oberfläche des Jahres“

Die „Oberfläche des Jahres“ kommt von Sto. Der Farb- und Putzhersteller hat den diesjährigen Wettbewerb des Fraunhofer-Instituts IPA mit Sto Color Dryonic gewonnen. Damit steht erstmals eine Fassadenfarbe ganz oben auf dem Treppchen. Die Jury wählte aus mehr als 20 breitgefächerten Einreichungen aus, jetzt übergab Jury-Mitglied Dr. Martin Metzner die Sieger-Urkunde an das Sto-Team.
Die bionische Fassadenfarbe von Sto hält Gebäude-Oberflächen trocken. Platz zwei belegte die Firma Tubex für eine VOC-freie Spraydosen-Innenseite, Platz drei ging an die Airbus Group Innovations (AGI) für eine eisphobe Tragflächenoberfläche für Flugzeuge.
Die fachübergreifende Jury des Innovationswettbewerbs bildeten Dr. Martin Metzner (Fraunhofer IPA), Dr. Martin Riester (VDMA Fachverband Oberflächentechnik) und Dr. Michael Hilt (Forschungsgesellschaft für Pigmente und Lacke e.V.). Sie wählten die Preisträger anhand der Kriterien Innovationssprung, Nachhaltigkeit, Enabler-Qualitäten und industrielle Machbarkeit aus.
„Bei Feuchtigkeit sind Fassaden schnell bewachsen, da die Natur gelernt hat, sich zu behaupten und alles durch Moose und Ähnliches besiedelt. Fassaden möglichst schnell zu entwässern, ist daher eine Möglichkeit zur Vermeidung von Bewuchs“, sagt Jurymitglied Hilt. Für Sto war der Nebeltrinker-Käfer Vorbild für die intelligente bionische Fassadenfarbe. Mit seinem Rückenpanzer trotzt er dem Morgennebel das Wasser zum Leben in der Wüste ab und leitet es direkt in sein Maul. Davon inspiriert, wurde die neue Fassadenfarbe entwickelt. Ihre hydrophil-hydrophobe Mikrostruktur führt das durch Tau und Nebel entstandene Wasser an der Fassade schnell ab. Die Oberfläche trocknet deutlich schneller und ist resistenter gegen Algen und Pilze. Ökologisch nachhaltig ist die Farbe außerdem, denn sie wird ohne bioziden Filmschutz und CO2-neutral hergestellt. „Die Übertragung dieses oberflächentechnischen Konzepts in die Technik hält zukünftig Fassaden trockener und sichert damit den Wert von Gebäuden nachhaltig“, lobt Hilt.