Der Trend geht zur Vollmodernisierung

Die Modernisierung beziehungsweise Sanierung ist das zweite Standbein der heimischen Baubranche. Dabei geht der Trend zur Vollmodernisierung. Zu diesem Schluss kommen die Marktforscher von Bauinfo Consult. Sie befragten die Architekten nach ihrer Einschätzung, welche Art der Modernisierung in fünf Jahren Marktanteile gewinnen wird.
Betrachtet man die Struktur des Bauvolumens nach Grad der Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen, kann man einen leichten Anstieg der Sanierungstätigkeit feststellen. Insgesamt stieg das gesamte Sanierungsvolumen im Wohnungsbau zwischen 2013 und 2014 um eine Milliarde auf 128 Milliarden Euro an. Der Großteil aller Modernisierungsmaßnahmen betrifft die Teilmodernisierung: 83 Prozent der Maßnahmen in 2013 fallen auf diese Art der Modernisierung – in 2012 waren es noch 81 Prozent.
Der Anteil kostspieliger Vollmodernisierungsmaßnahmen sank zwischen 2012 und 2013 um 1,5 Prozentpunkte auf etwas über 3 Prozent. Das Niveau bei reinen Instandhaltungsmaßnahmen blieb im Vorjahresvergleich nahezu gleich und lag 2014 erneut bei knapp 14 Prozent.
Soweit die harten Zahlen, aber man kann auch einen Blick in die Zukunft wagen und die sieht interessant aus, wenn sich die Einschätzungen der Architekten bewahrheiten sollen: So glauben die befragten Planer, dass der Anteil der Komplettsanierungen in den nächsten fünf Jahren bei 35 Prozent liegen wird. Betrachtet man die aktuelle Struktur im Wohnungsbau, ist dieser drastische Anstieg an Komplettmodernisierungen nur dann vorstellbar, wenn der Teil der Komplettsanierungen im Nichtwohnungsbau sein vergleichsweise hohes Niveau weiter ausbauen kann. Es ist wahrscheinlich, dass diese optimistische Einschätzung zum Teil auf die Hoffnung guter Geschäfte zurückzuführen ist, denn Vollmodernisierungen sind natürlich viel lukrativer als Teilmodernisierungen.