Dracholin erhält Auszeichnung für Ressourceneffizienz

Die Firma Dracholin aus Metzingen wurde am 5. Oktober durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg im Rahmen der Initiative "100 Betriebe für Ressourceneffizienz" ausgezeichnet. Durch die Umsetzung von zwei Maßnahmen in der Produktion waren erhebliche Materialeinsparungen möglich.
Einerseits wurde die Überproduktion bei getönter Farbe reduziert und anderseits ein neuer Spaltfilter installiert. Im Rahmen der Initiative betonte Umweltminister Franz Untersteller: "in zukunftsorientierten Unternehmen gehört effiziente Nutzung von Material und Energie zur Tagesordnung".
Im bisherigen Herstellungsverfahren wurden dunkle Farben manuell eingefärbt. Eine maschinelle Herstellung, wie bei den hellen Tönen, war mit den bisherigen Basisfarben nicht möglich. Dadurch kam es bei Nachbestellungen und großen Mengen zu Farbschwankungen, da die Qualität vom Farbgefühl der Mitarbeiter abhing. Damit die richtigen Farbtöne garantiert werden konnten, wurde grundsätzlich mehr Farbe produziert. Diese Überproduktionen konnten in den meisten Fällen nicht verkauft werden.
Die Lösung dieser Thematik sollte in der maschinellen Fertigung der Farben liegen, wie dies bei den hellen Tönen schon lange machbar ist. Damit dies möglich war, mussten neue Basisfarben entwickelt werden. Durch umfangreiche Versuchsreihen wurden unterschiedliche Konzepte getestet. Dabei wurden für die entwickelten Rezepturen Bewitterungstests durchgeführt, um die gewohnte dauerhafte Farbechtheit zu garantieren. Im Anschluss wurde in Zusammenarbeit mit den Kunden die Verarbeitbarkeit getestet und bestätigt. Das Ergebnis des Prozess waren drei neue Basen mit denen jetzt fast alle Farbtöne maschinell hergestellt werden können. Hierdurch ergibt sich für den Kunden eine deutliche Verbesserung der Qualität, gerade auch bei Nachbestellungen. Durch diese Maßnahme können 20 t Farbe und 3,5 t Pigmente im Wert von rund 200.000 Euro pro Jahr eingespart werden.
Die zweite Einsparung ergab sich durch den Einsatz eines neuen Spaltfilters. Bisher fielen bei der Reinigung der Netzfilter erhebliche Verlustmengen an, da sich die Farbpartikel an den Netzen abgesetzt und aufgestaut haben. Das neue Verfahren sollte dies verhindern. Der Spaltfilter kommt gänzlich ohne Netze aus, somit konnte die Hauptursache beseitigt werden. Durch den Verzicht auf die bisher verwendeten Filternetze werden jetzt 4,5 t Farbe, im Wert von zirka 31.500 Euro, eingespart.