Schimmel kann zu Erkrankungen der Atemwege führen

Atemwegserkrankungen, verursacht durch zu feuchte oder schimmelige Wohnungen, kosten Europa 82 Milliarden Euro pro Jahr. So das Ergebnis einer neuen Studie, die auf dem 7. Würzburger Schimmelpilz-Forum von Prof. Dr.-Ing. Gunnar Grün vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP vorgestellt wird.
Feuchtigkeit ist einer der größten Mängel von Gebäuden sowohl in Deutschland als auch in Europa, häufig verursacht durch unzureichende Baukonstruktionen und gegebenenfalls durch mangelhaftes Nutzerverhalten verstärkt. Die daraus entstehenden Schimmelschäden sind bei fachgerechter Sanierung sehr kostenintensiv. Prävention ist hier das A und O, weiß Dr. Gerhard Führer, Initiator und Veranstalter des Würzburger Schimmelpilz-Forums. Methoden der Prävention stehen daher im Fokus des 7. Fachforums.
Prof. Dr.-Ing. Gunnar Grün vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik IPB in Holzkirchen erläutert in seinem Vortrag „Schimmel und Atemwegserkrankungen: eine Meta-Studie“ die Ergebnisse der aktuellen Studie „Mould and dampness in European homes and their impact on health“. Aus erster Hand informiert er über den Zusammenhang und die daraus resultierenden Kosten.
Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit den Auswirkungen von Schimmelpilzen. Wissenschaftler forschen an Lösungen und Werkzeugen, um den durch Feuchte entstehenden Schimmel zu verhindern, zu bekämpfen, zu klassifizieren und zu bewerten.
Die Grundlagenstudie konzentriert sich auf den Zusammenhang zwischen Schimmel in Innenräumen und dessen Auswirkungen auf die Gesundheit der Bewohner. Sie untermauert den Bedarf an kontinuierlicher Forschung sowie an weiteren innovativen Lösungen. Grün, stellvertretender Institutsleiter am Fraunhofer IBP und Leiter der Abteilung Energieeffizienz und Raumklima: „Grundsätzlich sind wir der Überzeugung, dass Schimmel und dessen Verhinderung ein wichtiges Thema in Forschung und Entwicklung für das Gesunde Wohnen sind. Die grundlegende Erhebung, die wir durchgeführt haben, hat dies einmal mehr bestätigt.“
Das 7. Würzburger Schimmelpilz-Forum stellt wirkungsvolle Vorsorgemaßnahmen und neue Untersuchungsverfahren vor. Das Fachforum findet am 31. März und 1. April 2017 im Gesandtenbau der Residenz Würzburg statt. Mehr zum Programm und den Referenten finden Sie hier.