Bautätigkeit schwächt sich ab

Die Auswertung der von den Unternehmen der Bauwirtschaft an Soka-Bau übermittelten Beitragsmeldungen hat ergeben, dass das effektive Arbeitsvolumen im April 2017 saisonbereinigt um 0,9 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken ist. Dies war der erste Rückgang seit Jahresbeginn. Auch die Bruttolohnsumme und die Zahl der gewerblichen Arbeitnehmer gaben nach, und zwar um 2,8 und 0,3 Prozent.
Ebenso tendierten die Frühindikatoren jüngst schwächer. Die volumenmäßigen Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe sind im März leicht gesunken (–0,5 Prozent zum Vormonat). Darüber hinaus ha-ben sich die mittelfristigen Aussichten eingetrübt. So haben die Baugenehmigungen im Hochbau kräftig nachgegeben (-9,0 Prozent zum Vormonat), im gesamten ersten Quartal sind diese um 7,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesunken. Dazu passt auch, dass sich die Geschäftserwartungen der Betriebe des Bauhauptgewerbes laut Erhebung des ifo-Instituts in den vergangenen Monaten nicht weiter verbessern konnten.
Dies könnte auch mit etwas schlechteren Rahmenbedingungen am Wohnimmobilienmarkt zusammenhängen. So sind die Belastungen der privaten Haushalte durch Hypothekenkredite mitt-lerweile stärker gestiegen als deren Einkommen, da steigende Immobilienpreise nun nicht mehr durch niedrigere Hypothekenzinsen ausgeglichen werden. Es besteht jedoch die begründete Hoffnung, dass die Industrieunternehmen bald verstärkt in Wirtschaftsbauten investieren. So weiteten die Industriebetriebe ihre Produktion zuletzt so stark aus wie seit sechs Jahren nicht mehr und arbeiten nach eigener Einschätzung an der Kapazitätsgrenze. Die Investitionen der öffentlichen Hand profitieren in diesem Jahr von dem Investitionshochlauf des Verkehrsministeriums.