Selbermachen ist wichtiger als Handwerker-Service der Baumärkte

Deutschland gilt als Heimwerkerhochburg. Dennoch haben einige Verbraucher in den letzten Jahren das Serviceangebot vieler Baumärkte angenommen, den Einbau der gekauften DIY-Produkte an Profis auszulagern -sprich: „Do-it-for-me“(DIFM) statt „Do-it-yourself“ (DIY). Doch zuletzt hat sich dieser Trend wieder umgekehrt.
2017 bohrten, pinselten und hämmerten wieder deutlich mehr Deutsche selbst und liegen damit über dem europäischen Durchschnitt, wie unsere aktuelle Messung des DIY-Verhaltens in elf Ländern zeigt. Was bringt die deutschen Verbraucher dazu wieder vermehrt selbst anzupacken?
In der aktuellen Studie von Bauinfo-Consult wurde erneut das Renovierungsverhalten unter 6.600 privaten Heimwerkern in Deutschland, Österreich, Frankreich, den Beneluxstaaten, Spanien, Italien, Großbritannien, Polen, Dänemark und Schweden abgefragt. Dabei zeigte sich: Im Vergleich zu 2016 ist das Verhältnis von DIY-Eigenleistungen und ausgelagerten DIFM-Arbeiten stabil geblieben: Im europaweiten Schnitt wurden weiterhin zwei Drittel der Heimwerkerjobs in Eigenregie durchgeführt. Im Kommen waren DIFM-Serviceleistungen 2017 in Dänemark, Schweden und Italien. Die Deutschen schwangen dagegen 2017 deutlich häufiger selber den Hammer (zu 69 Prozent) als noch 2016 (61 Prozent).
Damit habe das in Deutschland von immer mehr Anbietern eingeführte „Do-it-for-me“-Servicenagebot einen deutlichen Dämpfer erhalten - zumindest, was das Verhältnis zum herkömmlichen DIY-Käufer angeht, schreibt das Marktforschungsinstitut in einer Pressemeldung und ergänzt : „Umsätze dürften 2017 vermutlich genau wie im gesamten Baumarktsegment trotzdem gestiegen sein.“ Dass der Bedarf nach Heimwerkerarbeiten durch Profis 2017 zurückging, könnte unter anderem mit dem gleichzeitigen Aufschwung auf dem deutschen Gebrauchtimmobilien- und Neubaumarkt zu tun haben.
Quelle: Bauinfo-Consult