13. April 2018

Österreich: Sanierung sorgt für Wachstum bei WDVS

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Der Markt für Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) wuchs in Österreich im Jahr 2017 um mehr als drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Einen nicht unwesentlichen Beitrag lieferte auch wieder das Sanierungsgeschäft. Zu diesem Ergebnis kommt die Marktanalyse „Branchenradar“.

Am Markt für Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) kam es im vergangenen Jahr „zur lang ersehnten Trendwende“, so die Marktforscher. Danach erhöhten sich die Herstellererlöse wieder kräftig um 3,2 Prozent gegenüber auf 163,2 Millionen Euro. Systeme mit Dämmung aus Mineralwolle wuchsen dabei doppelt so rasch wie der Markt.

Der Untersuchung zufolge kamen die Wachstumsbeiträge im vergangenen Jahr nicht nur aus dem Neubau, der bereits 2016 wieder ins Plus drehte, sondern nun auch aus dem Sanierungsgeschäft. Der Umsatz mit WDVS für neuerrichtete Gebäude erhöhte sich um 3,7 Prozent, mit Bestandssanierungen um 2,5 Prozent. Etwa die Hälfte der Bestandssanierungen betraf Ein- und Zweifamilienhäuser.

Nach Ansicht von „Branchenradar“ lässt sich die Frage nicht zweifelsfrei beantworten, warum speziell private Haushalte verstärkt in neue Fassaden investierten, obgleich sich die Preise für Haushaltsenergie noch nicht dramatisch erhöhten. Vermutet wird, dass möglicherweise der Preisauftrieb bei den Treibstoffpreisen eine Rolle spiele, dem dann erfahrungsgemäß eine Verteuerung des Heizöls folgt. Der Anstieg kann aber auch auf Nachzieheffekte zurückgeführt werden, da in den Jahren zuvor vergleichsweise wenig einschlägige Bestandsinvestitionen durchgeführt wurden.

Dämmstoffe: Steigende Nachfrage und höhere Preise

In einer Marktstudie zu Dämmstoffen in Österreich kommt „Branchenradar“ wird eine steigende Nachfrage und höhere Preise in diesem Segment festgestellt. Der Herstellerumsatz mit Dämmstoffen wuchs im Jahr 2017 um 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf nunmehr 283,7 Millionen Euro. Das Wachstum resultierte aus einer steigenden Nachfrage (+3,4%), aber auch die Preise zogen zum Teil deutlich an, insbesondere bei EPS und organischen Dämmstoffen. Auf Gesamtmarktebene wuchs der Durchschnittspreis um 2,2 Prozent, obgleich noch nicht alle Anbieter die steigenden Rohstoffpreise an die Kunden weitergaben.

Die Analyse geht davon aus, dass die Nachfrage einmal mehr vom Objekt-Neubau angeschoben wurde, wenngleich auch das Sanierungsgeschäft wieder moderate Wachstumsbeiträge lieferte. Der Mengenzuwachs kam allerdings nahezu zur Gänze Schaumstoffen zugute. Mineralwolle stagnierte absatzseitig auf Vorjahresniveau. Als Schwungrad erwiesen sich im vergangenen Jahr zudem insbesondere die Bauteile Fassade und Boden, während der Bedarf für Dachdämmungen stagnierte.

Nachfrage nach WDVS fördert den Umsatz mit pastösen Fassadenputzen

In einer weiteren Marktstudie stellt das Marktforschungsunternehmen fest, dass der Markt für Fassadenputze in Österreich im Jahr 2017 ein kräftiges Wachstum erlebte. Davon haben aber ausschließlich pastöse Putze profitiert.