Barrierefreies Bauen im Aufwind

Es wird immer mehr barrierefrei gebaut – sowohl im Neubau als auch im Bestand. Fast in jedem dritten Projekt spielt die Barrierefreiheit in der Wohnung eine Rolle. Zu diesem Ergebnis kommen die Marktforscher von Bauinfo-Consult in ihrer aktuellen Jahresanalyse.
Im Rahmen der jährlichen Trendstudie des Düsseldorfer Marktforschungsinstitutes wurden insgesamt 559 im Wohnungsbau tätige Architekten, Bauunternehmer, Trockenbauer, Maler und SHK-Installateure in Telefoninterviews zum aktuellen Stand und ihren Erwartungen zu barrierefreien Maßnahmen im Wohnungsbau befragt. Im Schnitt spielen in jedem dritten Projekt der Bauakteure (32 Prozent) Maßnahmen eine Rolle, bei denen Barrierefreiheit in der Wohnung verbessert oder erreicht werden sollen, so die Marktforscher.
Das sei ein klarer Fortschritt, so das Institut. Das zeige sich besonders deutlich im Vergleich zur Befragung im Jahr 2015 (damaliger Schnitt: In gerade einmal 18 Prozent der Projekte der befragten Bauakteure war Barrierefreiheit angestrebt worden!) – auch wenn „sicher nicht alle dieser Wohnbauprojekte zu 100 Prozent barrierefrei im Sinne der strengen Definition sein dürften“, so das Institut in seiner Mitteilung.
Weiter heißt es dort: Die Erwartungen der Befragten an den Stellenwert des barrierefreien Bauens in den nächsten fünf Jahren seien auf solides Wachstum ausgerichtet. Aktuell gehen die Bauakteure im Schnitt davon aus, dass in fünf Jahren 38 Prozent ihrer Projekte mit Barrierefreiheit zu tun haben werden.
Erfreulich sei, dass jedes zweite barrierefreie Projekt der Befragten im Wohnungsbau (45 Prozent) Umbaumaßnahmen in bestehenden Wohnungen waren. Bei den Auftraggebern von Modernisierungsmaßnahmen scheint es also langsam ein Umdenken zu geben, kommentieren die Marktforscher.