18. Juni 2018

Arbeitszeitkonten wirken sich für Arbeitnehmer positiv aus

Für Erwerbstätige mit schwankendem Einkommen ist es schwieriger, einen Bankkredit zu bekommen. Foto: I-Vista/Pixelio.de

Wechselnde Witterungsverhältnisse sorgen in der Bauwirtschaft für starke Schwankungen der Einkommen der Beschäftigten. Durch Arbeitszeitkonten können die Einkommen der Arbeitnehmer verstetigt werden. Studien zeigen, dass es für Beschäftigte mit schwankenden Einkommen beispielsweise schwieriger ist, einen Bankkredit zu bekommen.

Der Ausgleich von Einkommensschwankungen durch Arbeitszeitkonten stellt daher einen wichtigen Vorteil für die Beschäftigten der Baubetriebe dar. Die jahreszeitlich bedingten unterschiedlichen Witterungsverhältnisse sorgen in der Bauwirtschaft für eine starke Schwankung der Arbeitszeiten und damit der Einkommen der Beschäftigten. So lag laut Zahlen von Soka-Bau im vergangenen Jahr der durchschnittliche Bruttolohn pro gewerblichem Arbeitnehmer im Februar um mehr als 40 Prozent unter demjenigen im August. Mithilfe von Arbeitszeitkonten können die Einkommen der Beschäftigten jedoch verstetigt werden.

Die Tarifverträge in der Bauwirtschaft erlauben ein Arbeitszeitguthaben von bis zu 150 Stunden je Arbeitnehmer: Das eröffnet Flexibilität für die Arbeitgeber und gleichzeitig Sicherheit für die Arbeitnehmer. Gerade für die Beschäftigten ist dieser Aspekt von großer Bedeutung. Denn Studien zeigen, dass es für Erwerbstätige mit schwankenden Einkommen schwieriger ist, einen Bankkredit zu bekommen. Weil es ihnen schwerer fällt, die eigene Einkommenssituation richtig einzuschätzen, sind sie darüber hinaus auch weniger risikobereit und scheuen stärker vor finanziellen Belastungen zurück.

Beide Aspekte führen beispielsweise dazu, dass Erwerbstätige mit schwankenden Einkommen in geringerem Maße Wohneigentum erwerben und stattdessen zur Miete wohnen Der Ausgleich von Einkommensschwankungen durch in der Bauwirtschaft tarifvertraglich vorgesehene Arbeitszeitkonten stellt in diesem Zusammenhang einen wichtigen Vorteil für die Beschäftigten der Baubetriebe dar, der bisher keine ausreichende Würdigung fand. Die betrieblichen Aspekte von Arbeitszeitkonten wie eine positive Wirkung auf die Produktivität des Betriebes und auch auf das Betriebsergebnis sind dagegen bereits in anderen Studien dokumentiert worden.

Bei der Einrichtung von Arbeitszeitkonten hat der Arbeitgeber tarifvertragliche und gesetzliche Regelungen zu beachten. So ist es in der Bauwirtschaft gemäß des für allgemeinverbindlich erklärten Bundesrahmentarifvertrages für das Baugewerbe (BRTV) branchenweit vorgeschrieben, Guthaben gegen Insolvenz abzusichern. Hierfür hat Soka-Bau die Hinterlegungslösung SIKOflex entwickelt. Diese Lösung zeichnet sich dadurch aus, dass die monatliche Anpassung der Wertguthaben direkt aus dem hierfür geeigneten Baulohnprogramm erfolgt und damit den dafür erforderlichen betrieblichen Aufwand deutlich senkt. Darüber hinaus erfolgt auch der Zahlungsverkehr automatisiert.

Quelle: Soka-Bau