UV-Schutz für die Haut

Wer bei der Arbeit im Freien gesund bleiben will, braucht UV-Schutz. Eine Aktionsreihe in sechs Ausbildungszentren der Bauwirtschaft sollte daher besonders Jugendliche sensibilisieren. Zudem zeigt die neue Bauwetter-App der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) den UV-Index an und hilft bei der Umsetzung verschiedener Maßnahmen zum UV-Schutz.
Sonne tut gut. Aber UV-Strahlung kann die Haut schädigen. Daher ist es wichtig, auf entsprechenden Schutz zu achten. Das gilt vor allem auch für Menschen, die im Freien arbeiten. Erkrankungen wie Hautkrebs nehmen zu, auch die Zahl der durch UV-Strahlung verursachten Berufskrankheiten steigt.
„Unsere Haut vergisst und vergibt nichts – umso wichtiger ist es, von Anfang an für UV-Schutz zu sorgen. Deshalb möchten wir schon Auszubildenden diese wichtige Botschaft mit auf den Weg geben“, sagt Bernhard Arenz, Präventionsleiter der BG BAU. „Der Baunachwuchs wird damit gleich für den richtigen Umgang mit der Sonne sensibilisiert.“
Erstmals hat die BG BAU deshalb eine Aktionsreihe für einen bewussteren Umgang mit der eigenen Haut, dem größten Organ des Menschen gestartet. Mit praxisnahen Aktionen zusammen mit dem Branchennachwuchs direkt in den Ausbildungszentren wurden Jugendliche über Gefahren beim Arbeiten unter der Sonne und über gezielte Schutzmaßnahmen informiert. Denn die gesundheitsschädliche Wirkung der UV-Strahlen wird immer wieder unterschätzt.
Hautschäden trägt davon, wer eine zu hohe Dosis an UV-Strahlen ungeschützt empfängt. Wirken die Strahlen entsprechend langfristig ein, wird das Erbmaterial der menschlichen Zellen geschädigt - es bildet sich ein Hautkrebs. Durch UV- Strahlung ausgelöste Hauttumore waren 2017 die am häufigsten angezeigte Berufskrankheit der Bauwirtschaft. im Jahr 2017 wurden der BG BAU fast 2.800 neue Verdachtsfälle der Berufskrankheit „weißer Hautkrebs“ (Plattenepitelkarzinom oder multiple aktinische Keratose) gemeldet. Nimmt man die deutsche Bevölkerung insgesamt, erkranken laut Stiftung Deutsche Krebshilfe jährlich fast 100.000 Menschen am weißen Hautkrebs.
Umfassender Schutz nötig
Arenz: „Auch wenn die Sonne bei der Arbeit im Freien zu leichter Bekleidung verlockt: Der gesamte Körper, der Kopf und die Augen müssen in der warmen Jahreszeit geschützt sein.“ Vorrang bei den Maßnahmen gegen UV-Strahlen haben technische Lösungen wie Sonnensegel, Schutzzelte oder UV-geeignete Sonnenschirme, um an Arbeitsplätzen Schatten zu spenden. Durch eine geschickte Arbeitsorganisation lassen sich auch natürliche Schattenbereiche nutzen. Ebenso sollen Pausen im Schatten verbracht werden. Lassen sich Arbeiten zwischen 11:00 und 15:00 Uhr nur im Freien durchführen, so brauchen die Beschäftigten personenbezogene Schutzmaßnahmen gegen UV-Strahlen.
Persönlicher UV-Schutz bedeutet kopf- und körperbedeckende Kleidung: Lange Hosen, langärmelige T-Shirts und Arbeitsjacken. Bedeckt sein müssen auch Kopf, Nacken und Ohren, weil der weiße Hautkrebs zu 87 Prozent in der Kopf-Hals-Region und zu fast acht Prozent an Armen und Beinen auftritt. In unseren Breiten ausreichend ist dicht gewebte Baumwollkleidung. Eine Sonnenbrille mit UV-Schutz nach der Norm EN 166 oder 172 mit seitlicher Abschirmung schützt die Augen.
Neue Bauwetter-APP unterstützt
Beschäftigte und Unternehmen brauchen Unterstützung bei der Planung und Umsetzung von UV-Schutz. Dafür sind die Werte für den UV-Index hilfreich. Bereits ab einem UV-Index von drei müssen erste Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Bei einem zwischen April und Oktober in Deutschland üblichen Index zwischen fünf und acht sind Schutzmaßnahmen unerlässlich. Der UV-Index wird in den Wettervorhersagen angegeben und kann online abgerufen werden. Eine neue Wetter-APP der BG BAU zeigt den UV-Index täglich an und weist zugleich auf die zu ergreifenden Maßnahmen hin. Sie kann für Apple- und Android-Geräte im App Store kostenlos bezogen werden.