04. Juni 2020

DENEFF sieht Konjunkturprogramm als ersten Schritt eines Marathons

Energieeffizienzbranche wünscht sich zusätzliche Investitionsanreize für Klimaschutzlösungen in Gebäuden, Industrie und Digitalisierung. Foto: DENEFF Branchenbarometer Juni 2020

Am 4. Juni hat der Koalitionsausschuss sein Konjunkturpaket zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise vorgestellt. Die DENEFF betont, dass das Paket ein erster Schritt zu einer wirklich nachhaltigen Konjunkturbelebung sein kann.

Die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e. V. (DENEFF) begrüßt, dass neben breiten Konjunkturimpulsen die Förderung für die energetische Gebäudesanierung weiter aufgestockt und öffentliche Investitionen beschleunigt werden sollen. In einer Ende Mai unter Unternehmen der Energieeffizienzbranche durchgeführten Befragung hatten sich zwei Drittel einen Modernisierungsschub für Gebäude gewünscht.

Es sei jedoch notwendig, die Maßnahmen nachzuschärfen, weiterzuentwickeln und gezielt nachzusteuern, damit Klimaschutz und wirtschaftliche Wiederbelebung optimal miteinander verzahnt werden. So vermisst die DENEFF spezifischere Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz insbesondere in der Industrie, durch die Digitalisierung oder für nachhaltige Finanzierungsmodelle. Laut der Befragung wünschen sich mehr als zwei Drittel für zusätzliche Energieeffizienzprogramme für Industrie und Gewerbe ausgesprochen. Gut 60 Prozent sehen zudem hohe oder sehr hohe Priorität in gezielten Anreizen für die Digitalisierung und nachhaltigen Finanzierungsmodellen. Mit einem sogenannten Recoverthon will die DENEFF deshalb gemeinsam mit Akteuren aus Wissenschaft, Gesellschaft, Wirtschaft, Medien und Politik politische Lösungsvorschläge entwickeln, wie sich Klimaschutz- und Konjunkturmaßnahmen intelligent miteinander verbinden lassen.

 „Die Maßnahmen sind der erste Schritt eines Marathons – einer enormen gesellschaftlichen Anstrengung hin zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen Erholung. Besonders im Bereich Energieeffizienz sind aber weitere Anstrengungen nötig“, sagt Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der DENEFF. Einee gute Nachrich sei, dass Klimaschutzlösungen Made in Germany längst vorhanden sind. „Hier lassen sich heimische Wertschöpfung, die Schaffung nachhaltiger Arbeitsplätze und Klimaschutz ideal verbinden. Es ist nun an der Bundesregierung, das Konjunkturprogramm so umzusetzen und weiterzuentwickeln, dass die Nachfrage hierfür möglichst gezielt unterstützt wird. Mit dem Recoverthon wollen wir diesen Prozess kritisch begleiten und unterstützen,“ sagt Noll.

Der Recoverthon wird fachlich und finanziell von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert und ist Teil eines Bündels von Forschungsvorhaben, die sich mit den Auswirkungen der Corona-Krise und ihren Folgen für das Erreichen der Umwelt- und Klimaziele sowie entsprechenden Lösungsansätzen befassen.

Quelle: DENEFF/wh