Lehmbau in einer Ausstellung

Eine Sonderausstellung zeigt, dass der Baustoff Lehm nahezu ideal dafür geeignet ist, das zumeist theorielastige Studium der Architektur, InnenArchitektur und des Bauingenieurwesens um einen Baustein zu erweitern. einen Einblick in die Baupraxis.
Darüber hinaus zeigt sie die Notwendigkeit auf, bei der Ausbildung zukünftigen Planer auch zeitgemäße, ökologische Baustoffe fest im Curriculum der Hochschulen zu verankern. Britta Wolff stellt ihr Lehr- und Lernkonzept vor, das sie während ihrer mehrjährigen Tätigkeit an der Hochschule Wismar erarbeitet hat. Illustriert wird die Umsetzung des Konzepts anhand diverser Bild-, Video- und Texterzeugnisse aus mehreren Seminaren, deren baupraktischer Lehrinhalt im Inland sowie in Afrika stattfand. Darüber hinaus gibt es Objekte wie beispielsweise einen gepressten Lateritstein aus Ghana, die in die Hand genommen werden dürfen – entsprechend dem grundsätzlichen Lehrkonzept von Britta Wolff. Die Ausstellung zeigt den Bau eines innovativen kleinen Laterit-Lehmgebäudes in Ghana, das nach dem LEGO-Prinzip mörtelfrei gestapelt wurde, die Sanierung einer alten Sippenwohnburg in Marokko und experimentellen Lehm-Kuppelbau auf dem Campus der Hochschule Wismar. Anhand der gezeigten Projekte wird deutlich, wie sich Studierende aus forschender Perspektive dem Lehmbau auf unterschiedliche Weise annähern und so ein vertieftes Verständnis zum ökologischen Bauen entwickeln können. „Oft erst durch die Möglichkeit des selbst Anpackens, der Umsetzung theoretischen Wissens in die Praxis wird den Studierenden das wirkliche Begreifen von Bauabläufen möglich. Und der fehlertolerante Baustoff Lehm ist hierfür prädestiniert“, sagt Kuratorin Britta Wolff.
Eröffnung Anfang Juli
Das Lehmmuseum ist das bislang einzige seiner Art in Deutschland und vermutlich in ganz Europa. Es versteht sich als Ort des Staunens, Lernens und Erfahrens. Neben der Dauer- und Sonderausstellung bieten diverse Mitmachangebote interessierten Fachleuten und Laien die Möglichkeit, den Lehm mit allen Sinnen zu begreifen. Eröffnet werden soll die Ausstellung am 9. Juli. Eine nützliche Zusammenarbeit von Lehre und Handwerk.
Quelle: Lehmmuseum/wh