Holzprodukte werden teurer
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Die Produktionskosten der holzverarbeitenden Unternehmen ziehen an, zum Teil werden sogar einzelne Holzsorten knapp. Dies gilt sowohl für die Verarbeitung von Oriented Strand Boards (OSB-Platten) als auch für Mitteldichte Faserplatten (MDF). Preiserhöhungen sind auch bei rohen Spanplatten und Nut-und-Feder-Platten unausweichlich. Nicht zuletzt bei den dekorativen melaminbeschichteten Platten zeigt der Preispfeil nach oben.
Auch die Transportkosten für Sägeholz und Holzwerkstoffe steigen. Nach zahlreichen Insolvenzen und starken Kapazitätskürzungen im Speditionsgewerbe wird der Frachtraum bei der sich allgemein belebenden Konjunktur zunehmend knapp. Engpässe ergeben sich auch aus dem nach dem späten Winterende verschobenen Saisonaufträgen, etwa beim Transport von Torf oder Baustoffen, die nun mit Aufträgen mit der holzverarbeitenden Industrie konkurrieren. Steigende Treibstoffkosten, Mautgebühren, Verschärfungen in der Schadstoff-Norm und veränderte Sendungsströme verschärfen die Situation. Die Branche arbeitet an alternativen Frachtformen - wie den Transport per Bahn - um den Kostenanstieg zu bremsen.
Kampagne gegen die sofortige energetische Nutzung von Holz
Der
Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. (VHI) und seine
Mitgliedsunternehmen haben eine nationale Informationskampagne
gestartet. Es geht darum, Politik, Meinungsführer und die allgemeine
Öffentlichkeit so zu informieren und so zu emotionalisieren, dass die
steuerliche Förderung und der weitere Ausbau der Holzenergie gestoppt
wird. Dazu wurden in einer ersten Phase die relevanten Fakten
aufbereitet, ein Logo entwickelt und bereits erste Presseaussendungen
getätigt. Die öffentliche Diskussion zum Thema „Holz muss erst stofflich
genutzt werden, bevor es als Brennstoff dient“, hat begonnen: Wenn zu
viel deutscher Wald verbrannt wird, gehen der holzverarbeitenden
Industrie die Rohstoffe aus, die Preise steigen ins Unermessliche und am
Ende fehlen sogar den holzverzehrenden Biokraftwerken die Brennstäbe.