Münchner Maler feiern 125 Jahre Innung
Mit über 200 Gästen feierte die bayerische Maler und Lackierer Innung München Stadt und Land ihr 125-jähriges Jubiläum am 23. Oktober 2010 in der Alten Kongresshalle in München. Ihr Hauptaugenmerk legt die traditionsreiche, größte Malerinnung in Deutschland auf die innovative Weiterentwicklung ihres vielseitigen Handwerks.Sich ihrer bayerisch-traditionellen Wurzeln bewusst und zugleich aufgeschlossen für die zeitgemäßen Herausforderungen – diese Haltung demonstrierte die Maler- und Lackierer-Innung in harmonischer Weise an ihrem besonderen Tag.
Neu entworfene Zunftkleidung der Maler und Lackierer
Auftakt der Jubiläumsfeier war der bewegende Festgottesdienst von Weihbischof Dr. Franz Dietl, der in seiner Predigt am Beispiel der Innung den Wert der Gemeinschaft hervorhob. Der Ehrenbezirksinnungsmeister Oberbayern, Hans-Michael Heser, verkündete zuvor in der Art eines Herolds (vor der St.-Pauls-Kirche) den Anlass des Festgottesdienstes. Anschließend führte er den Traunsteiner Fanfarenzug mit der Münchner Standarte zur Alten Kongresshalle, wo er 125 Luftballons farbenprächtig zum Himmel entließ. Der Vorstand der Innung präsentierte sich mit der eigens zum Jubiläum neu entworfenen Zunftkleidung der Maler und Lackierer. In einer Mischung aus Tradition und moderner Eleganz (in cremeweißem Cord und dem typischen Gelb der Innung - gekrönt von einem schwarzen Barett mit goldener Zunftmarke), bietet sie ein attraktives, zeitgemäßes Erscheinungsbild. Nach dem zünftigen Empfang begrüßte der Obermeister der Innung, Uli Faßnacht, die Gäste, unter denen neben den Innungsmitgliedern zahlreiche Ehrengäste aus den Verbänden, aus der Politik und Wirtschaft waren, nicht zu vergessen die befreundeten Innungen.
In seiner Festrede verwies Uli Faßnacht stolz auf die historischen Wurzeln der Innung, die in der aktuellen Jubiläums-Broschüre der Innung in einer spannenden Zeitreise durch 125 Jahre Malerinnungs- und zugleich Münchner Stadtgeschichte unterhaltsam aufbereitet wurden.
Schwerpunkt Ausbildung und Weiterbildung
Aktuell sieht er den Schwerpunkt in den Innungsaktivitäten unverändert in der Bildung: „Unsere Innung ist ein Zentrum für Bildung, Ausbildung und Weiterbildung“. Mit modernster Technik bietet sie jährlich mehr als 600 Auszubildenden eine fundierte Zukunftsperspektive. Seit 1982 wurden inzwischen knapp 19.000 Fachkräfte in dem hauseigenen Bildungszentrum in der Ungsteinerstraße 27 ausgebildet, das pünktlich zum Jubiläum um weitere 800 qm Schulungsfläche vergrößert wurde.
Uli Faßnacht nannte in seiner Rede einige Beispiele aus der großen Palette der Leistungen des modernen Maler- und Lackiererhandwerks wie das Erhalten und Schaffen neuer, kultureller und künstlerischer Werte und den Beitrag zur Energiesparung durch WDVS-Systeme an Fassaden.
Verdeutlicht wurde dies anschaulich mit der Premiere des neuen Nachwuchs- Werbefilms für das Maler- und Lackierer-Handwerk, der künftig bundesweit junge Menschen über die zahlreichen Facetten des Handwerks informieren soll. Mit dem Prädikat „frisch und mitreißend“ erhielt er ein begeistertes Feedback der Gäste.
Die Gratulation der Stadt München überbrachte Stadtrat Josef Schmid, der neben der wohltuenden, farblichen Gestaltung auf die Leistungen der Innung beim aktiven Umweltschutz, insbesondere bei der energetischen Sanierung durch Wärmedämmung, verwies. Er dankte der Innung als Partner der Stadt: „weil Handwerk Arbeitsplätze schafft, Arbeitsplätze erhält und Ausbildung ermöglicht.“
Der Präsident der Handwerkskammer, Heinrich Traublinger, lobte - bei seiner Gratulation seitens der Kammer - das starke Engagement der Innung hinsichtlich der Verbesserung der lokalen Rahmenbedingungen und der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmer. Er bezeichnete die Innung „als aktiver, leistungsfähiger und zuverlässiger Partner“ bei der engen Kooperation der Handwerksorganisationen.
Ein außergewöhnliches Geschenk zum Jubiläum erhielt die Innung von der Meisterschule für Maler und Lackierer München: Den Evangelisten Lukas (als Schutzpatron der Maler) in aufwändiger Malerei mit Vergoldung. Erstellt wurde das - an das berühmte Evangelienbuch aus dem 12. Jahrhundert angelehnte – künstlerische Gesamtwerk, mit zehn kreidegrundierten Einzeltafeln und prächtigen Ornamenten, von den SchülerInnen der Meisterschule. Ein weiterer Höhepunkt des Rahmenprogramms war der Auftritt von Gerhard Polt mit seinem „Circus Maximus“, der das Publikum „bajuwarisch“ mitriss, und als Dankeschön von Obermeister Faßnacht den „Innungs-Leo“ überreicht bekam. Die Maler und Lackierer Innung nahm ihr Jubiläum und die harmonische Feier zum Anlass, einerseits dankbar ein Resümee für das Erreichte zu ziehen, und andererseits mutig den Blick in die Zukunft zur richten: Sich ihrer wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Verantwortung bewusst, wird sie weiterhin zukunftsorientierte Programme und Maßnahmen im Interesse der Mitglieder und zur Erfüllung ihres Bildungsauftrages entwickeln. Schließlich ist es ihr besonderes Anliegen, dafür zu sorgen, dass auch künftig die Innungsfachbetriebe den Kunden besondere Kompetenz, Sicherheit, Zuverlässigkeit und höchste Qualität bieten.