Deutscher Meister 2011 bei den Stuckateuren kommt aus Baden-Württemberg
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Die drei besten Jungstuckateure des Jahrgangs 2011 auf dem Siegertreppchen. V.l.: Der drittplatzierte Phillip Becker, Sieger Matthias Kästle und der zweitplatzierte Jonathan Stirnweiß. Daneben die Prüfungskommission mit Josef Gruber, Bernd Kleinert und Frank Schweizer. (Foto: ZDB) |
Die besten deutschen Gesellen in acht bauhandwerklichen Berufen wurden beim 60. Bundesleistungswettbewerb vom 12. bis 14. November 2011 in der Bayerischen BauAkademie in Feuchtwangen ermittelt. Deutscher Meister und 1. Bundessieger im Stuckateurhandwerk wurde Matthias Kästle (19) aus Albstadt (Baden-Württemberg), den 2. Platz errang der ebenfalls 19-jährige Jonathan Stirnweiß aus dem bayerischen Münchsteinach, dritter im Wettbewerb wurde Philipp Becker (19) aus Marpingen (Saarland).
Beim Bundesleistungswettbewerb mussten die Stuckateure, unter ihnen Theresa Ziegler aus Hessen, die als einzige Frau an den Deutschen Meisterschaften teilgenommen hatte, einen Beistelltisch mit Glasplatten sowie eine Dekokugel aus Gips erstellen. „Nee, mit dem Bundesieg hatte ich nicht gerechnet“, erklärte Matthias Kästle, der bei der Firma Würth in Hechingen ausgebildet worden war, nach der Siegerehrung. „Ich freue mich riesig, dass sich meine Geduld gelohnt hat!“Für den zweitplatzierten Jonathan Stirnweiß, der seine Ausbildung bei der Firma Norbert Stirnweiß in Münchsteinach gemacht hatte, war die Silbermedaille eine kleine Enttäuschung. „Es lief gut für mich, ich hatte mit dem Gold gerechnet. Aber auch so ist es schön und der Wettbewerb hat viel Spaß gemacht.“ Philipp Becker meinte nur „Wahnsinn, dass es mit der Treppe geklappt hat. Es war ein enges Feld.“ Becker hatte seine Ausbildung bei GVS Gips, Verputz, Stuck GmbH in Marpingen gemacht.
Mit ihrer guten Platzierung beim Bundesleistungswettbewerb konnten sich Philipp Becker und Theresa Ziegler, die vierte wurde, für das Nationalteam der Stuckateure qualifizieren. Matthias Kästle und Jonathan Stirnweiß waren bereits nach ihrer erfolgreichen Teilnahme am Contest im September 2011 in Nürnberg und Leonberg ins Nationalteam aufgenommen worden. Die knapp 70 Teilnehmer und eine Teilnehmerin des Leistungswettbewerbs hatten sich zuvor als Landessieger/-in in ihrem Beruf für diese Deutsche Meisterschaft qualifiziert, die jährlich vom Zentralverband des Deutschen Baugewerbes veranstaltet wird und in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von Franz Josef Pschierer, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen, stand.
Die Bestplatzierten haben nun die Chance, an internationalen Berufswettbewerben teilzunehmen. Dazu gehören die Berufseuropameisterschaft „Euroskills 2012“ im Oktober 2012 im belgischen Spa-Francorchamps und die Berufsweltmeisterschaft „WorldSkills 2013“, die im Juli 2013 nach 40 Jahren wieder in Deutschland, in Leipzig, stattfinden wird.
Bei der Siegerehrung erklärte Klaus-Dieter Fromm, Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes: „Mit den Ergebnissen dieses Wettbewerbes hat das deutsche Baugewerbe einmal mehr seine hohe Qualifikation unter Beweis gestellt. Jeder fünfte Baubetrieb in Deutschland bildet aus und dokumentiert damit, dass er seine gesellschaftliche Verantwortung gegenüber der jungen Generation ernst nimmt. 75 Prozent aller der Ausbildungsbetriebe am Bau sind Handwerksbetriebe. Diese haben erkannt, dass Ausbildung der effektivste und beste Weg ist, seinen eigenen Fachkräftebedarf zu decken.“